Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll77. Sitzung / Seite 119

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Abgeordnete Kitzmüller zu Wort gemeldet. Ich erinnere an die einschlägigen Bestimmungen der Geschäftsordnung und erteile ihr das Wort. – Bitte.

 


13.55.51

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Ich möchte zwei tatsächliche Berichtigun­gen vorbringen:

Zum einen habe ich gesagt, dass 10 Prozent der Mütter von Kindern unter drei Jahren wieder Vollzeit arbeiten wollen und 90 Prozent die Langvariante in Anspruch nehmen und eben Teilzeit arbeiten oder zu Hause bleiben wollen. Und bei 10 und 90 Prozent sind 90 Prozent wohl die Mehrheit!

Zum Zweiten ist das Kinderbetreuungsgeld nicht von Ihnen eingeführt worden, sondern es wurde während der Regierungsbeteiligung der FPÖ auf maßgebliche Initiative der Freiheitlichen eingeführt. (Beifall bei der FPÖ.  Zwischenrufe bei der ÖVP.)

13.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Frau Abgeordnete, ich habe Sie jetzt absichtlich nicht unterbrochen, um nicht eine Würze in die Debatte hineinzubringen, die nicht beab­sichtigt ist. Aber in Zukunft ist der Sachverhalt, der zu berichtigen ist, wiederzugeben und dann die Berichtigung vorzutragen. So steht es in der Geschäftsordnung. Ich bitte, das in Zukunft zu beachten.

Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mühlberghuber. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


13.57.10

Abgeordnete Edith Mühlberghuber (FPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Zum Bericht einige Zahlen, Fakten und Prognosen: Laut Bericht wuchs die Zahl der Haushalte zwischen 1915 und 2008 schneller als die Einwohnerzahl und liegt nun bei 3,5 Millionen. Fast zwei Drittel aller Privathaushalte sind Familienhaushalte, doch habe sich die Zahl der Singlehaushalte verdreifacht und liege nun bei 35 Prozent. Eine weitere Zunahme von Einpersonenhaushalten auf rund 41 Prozent bis 2050 wird prognostiziert. Der Anteil der Ehepaare ohne Kinder wird sich bis 2050 vergrößern, und der Anteil der Ehepaare mit Kindern wird im Gegenzug sinken – ein Prozess, der vor allem auf die demographische Alterung zurückgeführt wird.

Auch mit einem weiteren Anstieg bei den Lebensgemeinschaften ist zu rechnen, da sich die Österreicher immer seltener für eine Eheschließung entscheiden. Eine ganz interessante Zahl aus den Scheidungsdaten: Die höchste Rate verzeichnete 2008 Wien mit fast 60 Prozent. Ein Leben mit Kindern gehört nach wie vor zu den Lebens­plänen eines Großteils der Österreicher. Die Familiengründung wird aber zunehmend aufgeschoben, durch längere Ausbildungszeiten und Unvereinbarkeit von Familie und Beruf.

Der Wunsch, Kinder zu bekommen, ist vorhanden. Laut Bericht wünscht man sich durchschnittlich zwei Kinder, die Geburtenrate beträgt aber nur 1,4 Kinder. Die Gründe dafür sind zum Beispiel Ängste bezüglich Aufrechterhaltung des Lebensstandards, also finanzielle Gründe; außerdem können viele Frauen nach langem Hinauszögern keine Kinder mehr bekommen.

Durch diese niedrige Geburtenrate von 1,4 Kindern und den rasanten Anstieg der Zahl älterer Menschen ist eine große Lücke entstanden. Der Generationenvertrag droht brüchig zu werden und kann in Zukunft nicht eingehalten werden. Nur durch mehr Kinderbetreuungsplätze, wie Sie, Frau Staatssekretärin, meinten, kann das Problem nicht gelöst werden. Wir brauchen auch ein gerechtes Familiensteuersystem, das


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