Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll103. Sitzung / Seite 155

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Hochzeit in London! Abg. Mag. Stadler: Die sind alle fasziniert von den ökologischen Transportmitteln!)

17.13


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hell. – Bitte.

 


17.13.05

Abgeordneter Johann Hell (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Das Thema Lehrberuf Pflege haben wir in diesem Haus schon des Öfteren diskutiert. Alle, die glauben, dass man mit dem Lehrberuf Pflege den Mangel an Pflegekräften in Österreich beseitigen kann, irren sich. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass, wer wirklich die Personalknappheit im Bereich Pflege und Betreuung bekämpfen möchte, bei den Arbeitsbedingungen der betroffenen Personen ansetzen muss.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie, die von der Arbeiterkammer Niederösterreich und der Niederösterreichischen Ärztekammer im Vorjahr durchgeführt worden ist, die auch die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals untersucht hat und bei der eindeutig herausgekommen ist, dass die steigenden Arbeitsbelastungen, lange Arbeitszeiten, die Überforderung der Pflegekräfte und natürlich auch die Bezahlung für die Leistung die Hauptursachen sind, dass wir in diesem Bereich personell immer einen Engpass haben.

Wollen wir diesen Mangel beseitigen, müssen wir uns verstärkt dieser Problematik widmen. Ich glaube, wir haben in Österreich derzeit ein sehr gutes Ausbildungssystem für alle Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe. Wir haben auch ein hervorragendes System für die Aus- und Weiterbildung. Daher gilt unser besonderes Augenmerk auch dem Bemühen, die Aufgabenfelder entsprechend abzustimmen, um wirklich auch ein geordnetes System weiterverfolgen zu können.

In diesem System ist auch die Eintrittsregelung fixiert – mit gutem Grund, wie ich meine. Es ist heute schon darauf hingewiesen worden, dass die Konfrontation mit Leid, Einsamkeit, Demenz und Sterben natürlich vor allem für junge Menschen sehr belas­tend ist. Wir wissen aus diesen Untersuchungen, dass es auch für ausgebildete Betreuerinnen und Betreuer oft persönlich belastend wirkt.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, ich war vor einigen Monaten bei einer Diplomübergabe in einer Krankenpflegeschule, und ich habe diese Möglichkeit auch genutzt, dort mit dem Ausbildungspersonal über die Thematik Lehrberuf Pflege zu diskutieren. Die Argumentation dort ist ähnlich jener, die der Herr Bundesminister jetzt gebracht hat: Von diesem Ausbildungspersonal wird dieser Lehrberuf vor allem auf­grund der hohen psychischen und physischen Belastungen für die 15-Jährigen abgelehnt.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren, ich glaube, wenn wir die qualitativ hoch­wertige Ausbildung im Bereich Pflege und Gesundheit weiterverfolgen, werden wir auch entsprechendes Personal bekommen. Voraussetzung, das habe ich zu Beginn schon gesagt, ist, dass wir uns auch wirklich mit den Arbeitsbedingungen dieser Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter auseinandersetzen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.16


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Jarmer. – Bitte.

 


17.16.33

Abgeordnete Mag. Helene Jarmer (Grüne) (in Übersetzung durch eine Gebärden­sprachdolmetscherin): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister!


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