Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 26

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Bundesministerium für Frauen und öffentlichen Dienst

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir kommen zur 1. Anfrage. Das ist die der Frau Abgeordneten Mag. Wurm an die Frau Bundesministerin.

Bevor ich das Wort weitergebe, darf ich noch einmal dringend an Sie appellieren, etwas ruhiger zu sein, sonst werde ich die Sitzung nicht fortsetzen. – Besten Dank.

Frau Abgeordnete Mag. Wurm, ich bitte um die Frage.

 


Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Österreich im EU-Vergleich Vorletzter – in welchem Zusammenhang müssen wir diese Rangliste lesen? – Es geht um die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Diesbezüglich haben wir – leider, sage ich – den vorletzten Platz knapp vor Estland erreicht.

Die Einkommensdifferenzen zwischen den Geschlechtern zu ändern haben Sie, Frau Bundesministerin, sich zur Hauptaufgabe gemacht. Das bedeutet ein Anheben der Frauenlöhne, denn jetzt herrscht in diesem Bereich Ungerechtigkeit.

Welche Projekte und Maßnahmen setzen Sie, Frau Ministerin, aktuell, um diesen Miss­stand abzustellen?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Bevor ich jetzt der Frau Bundesministerin das Wort gebe, darf ich noch einmal darauf aufmerksam machen, dass wir in der Präsidiale vereinbart haben, dass neben der Begründung die jeweilige Hauptfrage einigermaßen wortgetreu wiedergegeben wird, damit ich keine Interpretationsspielräume anwenden muss.

Frau Abgeordnete, vielleicht können Sie diese Frage noch einmal wiederholen.

 


Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Meine Frage lautet:

109/M

„Welche konkreten Projekte und Maßnahmen setzen Sie aktuell, um der geschlechts­spezifischen Lohnschere entgegenzuwirken?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ich möchte vier Projekte herausgreifen. Bevor ich das tue, sage ich aber noch: Ja, in der Tat ist es so, dass in Österreich Männer und Frauen für die gleiche und gleichwertige Arbeit leider noch sehr unterschiedlich bezahlt wer­den.

Daher ist es gut, dass es gelungen ist, in das Gleichbehandlungsgesetz zu schreiben, dass wir Einkommenstransparenz festgelegt haben. Das heißt, Betriebe müssen heuer für das letzte Jahr und danach alle zwei Jahre ganz genau darüber berichten, was die Männer und die Frauen in den jeweiligen Verdienstgruppen verdienen, anonymisiert und als Gruppe.

Das heißt: zum ersten Mal gesetzliche Festlegung für Unternehmen, dass sie das tun müssen. Und ich glaube, das wird Licht ins Dunkel bringen.

Zweitens: Bei Stelleninseraten in Zeitungen muss ab sofort – ab 2012 droht andernfalls Strafe – angegeben werden, welch ein Verdienst erwartet werden kann.

Drittes Projekt: Im Herbst werde ich einen Gehaltsrechner präsentieren, wo sich vor allem die Frauen, aber auch Männer im Internet ganz genau erkundigen können, was


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite