Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll216. Sitzung / Seite 266

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und Eßl sind ja darauf eingegangen –, ist, dass wir eine nachhaltige Forstwirtschaft haben. Sie ist seit 160 Jahren im einen österreichischen Forstgesetz enthalten. Das bedeutet, nicht totale Abholzung, sondern nachhaltige Forstwirtschaft. Der Effekt ist, dass der Wald als Schutzwald erhalten bleibt, was wichtig ist, als Schutz vor Lawinen und Muren. Wir investieren dort auch sehr viel Geld aus der ländlichen Entwicklung. Und zum anderen leben wir nicht von der Substanz unserer Wälder, ja wir nutzen nicht einmal den jährlichen Zuwachs in der Forstwirtschaft. Das wollen wir auch weiterhin so handhaben.

Unsere Waldbauern haben da einen wichtigen Beitrag für die Ökologie zu leisten, sie müssen aber auch ein Einkommen erzielen. Wir haben daher Interesse daran, dass die Industrie, die Holz- und Papierindustrie funktioniert, dass die Menschen dort einen Arbeitsplatz haben. Aber Waldarbeit ist nach wie vor gefährlich, und daher müssen die Waldbauern auch einen entsprechenden Lohn beziehungsweise ein entsprechendes Entgelt für ihr Produkt bekommen. (Präsident Neugebauer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Die vorliegende Verordnung war ein harter Kampf auf europäischer Ebene. Der Druck auf europäischer Ebene, die illegalen Holzimporte zu verbieten, war gewaltig. Wir haben darum gekämpft, dass es weniger Bürokratie gibt, aber das war letztendlich im Sinne des Kompromisses. Ich gebe dem Abgeordneten Eßl recht, dass man in den nächsten Jahren evaluieren und möglichst Bürokratie reduzieren muss, sodass zwar jene, die illegal Holz importieren, davon abgehalten werden, aber die kleinen Wald­bauern nicht durch Bürokratie überlastet werden.

Herzlichen Dank für die Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

21.02


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Muchitsch. – Bitte.

 


21.03.03

Abgeordneter Josef Muchitsch (SPÖ): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr Bundesminister! Auch wir von der SPÖ befürworten natürlich diese EU-Holzverordnung, weil eine europaweit einheitliche Umsetzung damit gesichert ist.

Ich weiß schon – ich schließe mich hier all diesen kritischen Fragen an, wenn es darum geht, Dokumentationen zu machen, Aufzeichnungen, was die Holzwirtschaft betrifft –, das ist ein zusätzlicher Aufwand, aber es ist einfach notwendig, dass das gemacht wird. Und ich denke und hoffe, dass es nicht zu aufwendig sein wird.

Holz ist ein wichtiger Baustoff, auch für die Bauwirtschaft, und deswegen wäre es gerade in jenen Zeiten, in denen die Konjunktur etwas schwächelt und wir versuchen, intern – jetzt sage ich auch bewusst: österreichisch – die Probleme wieder einmal besser zu lösen als Europa und der Rest der Welt, wichtig, zu sagen – und da bin ich wieder ganz beim Kollegen Grillitsch –: Unsere Produkte für unseren Markt! Und das funktioniert nur dann, wenn auch da ein bisschen ein weitergehendes Denken herrscht, es nicht nur auf kurzfristige Gewinne oder Umsätze der Papierindustrie ausgerichtet ist.

Ich glaube, dass es für alle Waldbesitzer sehr wichtig ist, hier eine Chance zu haben, dem entgegenzutreten, dass Billigstimporte weiterhin auf dem Markt Platz haben. Deswegen ist es gut und wichtig, diese EU-Holzverordnung umzusetzen.

Abschließend darf ich mich bei allen Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses für die letzten fünf Jahre bedanken. Es war eine spannende Zeit, ich konnte ein noch breiteres Gebiet der Landwirtschaft besser kennenlernen.

 


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