Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 287

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Legislaturperiode in diesem Ausschuss gesessen. Ohne diesen Ausschuss schlechtzu­reden, denn im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Maßnahmen, die wir hatten, hat er sicher sehr gut gearbeitet, sollten wir wirklich darangehen, einiges zu verbessern und zu verändern.

Ganz können wir von der FPÖ diesem Antrag allerdings nicht zustimmen. Zuerst al­lerdings das Positive: Das mit den Resolutionen ist, so glaube ich, durchaus etwas Positives. Das wäre sehr wohl in unserem Sinn. Auch die achtwöchige Beantwortungs­frist ist etwas, das man sehr gut verwenden kann. Der Umstand, dass auch der Erst­unterstützer sehr wohl das Recht hat, im Ausschuss zu sprechen und sein Begehren vorzustellen, ist etwas, das positiv gesehen werden muss.

Allerdings ist die von der Parlamentsdirektion geführte Internet-Plattform beziehungs­weise die Online-Petition und Online-Bürgerinitiative etwas, woran wir uns reiben, wo­ran wir uns stoßen – aus verschiedenen Gründen –, weil wir der Meinung sind, dass es bei Initiativen, die normative Prozesse in Gang bringen können, müssen, dürfen und sollen, in diesem Fall doch wichtig ist, dass man etwas mehr Zugang zu dieser Person, die diese Intention hat, hat.

Zweitens: Wenn man sagt, eine Online-Petition, die praktisch unter einer staatlichen Kontrolle steht, dann erinnert mich das immer so an den Hund, dem man die Anwei­sung gibt: Pass auf die Wurst auf! Was wird er tun? – Gefällt es ihm, wird er sie fres­sen, gefällt es ihm nicht, wird er es nicht tun. Das heißt, wenn Sie jetzt dieses Tun un­ter Umständen mit Manipulation belegen, dann werden Sie vielleicht nachvollziehen können, was ich meine.

Und wenn wir direktdemokratiepolitisches Instrument sagen, so hinterfragen wir ein­mal: Was heißt überhaupt Demokratie? – Wir glauben alle, wir leben in einer Demo­kratie. Dem ist aber nicht so. Wir leben bestenfalls (Zwischenruf des Abg. Dr. Pirklhu­ber– hören Sie zu! –, bestenfalls nach demokratischen Prinzipien im Rahmen einer Republik. So würde ich das wohl eher definieren. (Abg. Dr. Pirklhuber: Wollen Sie eine Volksdemokratie?) Und das ist ein riesengroßer Unterschied, wobei der Daten­schutz ja dann die zweite Folge oder der zweite Nachsatz wäre, denn betreffend Da­tenschutz ist zu sagen: Tun wir doch nicht so, als würde er existieren, als gäbe es keine Manipulation, als gäbe es keine Beeinflussung durch  hm, großes Fragezei­chen. (Abg. Dr. Pirklhuber: Dafür sind wir Politiker verantwortlich!)

Datenschutz so, wie er jetzt gehandhabt wird, ist grammatikalisch gesehen für mich ei­ne lebende Lachnummer. In diesem Zusammenhang wollen wir etwas positiv verän­dern. Im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung sollten wir noch – und es war gut, dass Sie gemeint haben, das sei nur eine Diskussionsgrundlage – weiter darüber spre­chen und den Leuten nicht unbedingt eine Internet-Petition oder Internet-Bürgerinitia­tive vor die Nase hängen und ihnen vermitteln, es werde ihnen dadurch mehr demokra­tisches Mitspracherecht gegeben. Dazu müssen wohl noch einige Rahmenbedingun­gen abgeklärt werden. (Beifall bei der FPÖ.)

21.08


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Pock. – Bitte.

 


21.08.21

Abgeordneter Michael Pock (NEOS-LIF): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Vielleicht bin ich zu naiv, aber so viel Pessimismus wie meine Vorrednerin habe ich nicht.

Ich darf zu Beginn gleich meiner Freude Ausdruck verleihen, dass ich als Obmann ei­nes so wichtigen Ausschusses in Zukunft die Verantwortung habe, den Ausschuss tat-


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