Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 207

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18.54.38

Abgeordnete Anneliese Kitzmüller (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minis­ter! Liebe – vielleicht doch noch ein paar – Zuhörer! Werte Kollegen! Über Qualität von Anfragen oder, sage ich einmal, Antworten kann man streiten. In diesem Fall kann ich aber sagen, dass das Niveau der Kindergärtner oder der Kindergartenpädagogen, wenn wir das genau ausdrücken wollen, sicherlich nicht gehoben wird, wenn wir jetzt das Studium oder diese Betreuung der Kinder akademisch machen.

Wir müssen die Kindergartenpädagogen motivieren. (Zwischenruf des Abg. Jarolim.) Wir müssen ihnen in den Kindergärten die Qualität der Arbeit ermöglichen, die sie be­nötigen. Das heißt, wir müssen Kindergartengruppen kleiner machen – der Ansatz ist ja schon da –, wir müssen ihnen die Räumlichkeiten bieten, um tatsächlich frei und un­gestört mit den Kindern arbeiten zu können. Das sind einmal vorrangig Punkte, die wir den Kindern und den Kindergartenpädagogen ermöglichen müssen.

Wenn wir uns eine akademische Ausbildung anschauen, stellen wir fest, die Neuen Mittelschulen haben akademisch ausgebildete Professoren; und wie schaut das Niveau dort in den Schulen aus? – Jede Hauptschule schlägt das Niveau der Ausbildung in den Neuen Mittelschulen bei Weitem! Wir haben diese Umfragen gehört, und die Stu­dien gibt es ja, dass eben das Niveau nicht unbedingt damit gestiegen ist, dass wir dort akademisch ausgebildete Lehrer, Professoren haben. (Abg. Walser: Da sind Sie schlecht informiert!)

Aber die Entlohnung ist, glaube ich, auch ein großer Punkt, womit wir die Kindergarten­pädagogen motivieren können. (Abg. Walser: Das sind dieselben Lehrerinnen und Lehrer, nach wie vor!) Die Entlohnung der Kindergartenpädagogen ist sicherlich ein Punkt, der hier anzustreben ist, diese muss höher werden. Dann haben wir eventuell auch ein paar Männer, die sich bewerben, um die Kindergartenkinder zu betreuen und ihnen zu helfen.

Wenn wir uns aber dieses Gesetz der Gleichbehandlung anschauen – ich möchte nicht sagen, dieses Genderwahngesetz, das möchte ich hier nicht so ausdrücken –, dann sehen wir, es sollen die Frauen bevorzugt werden, wenn sie sich als Kindergartenpä­dagogen bewerben. Na, wenn wir Frauen bevorzugen, wo haben wir denn dann die Männer? – Die sind dann tatsächlich benachteiligt. Hier muss man eine Lanze für die Männer brechen, indem man sagt: Warum sollen in dem Fall nicht Männer bevorzugt angestellt werden, eben statt Frauen, wenn wir schon sagen, wir wollen, dass mehr Männer in den Kindergärten unsere Kinder betreuen? (Beifall bei der FPÖ.)

Wir haben hier noch etwas: Wir haben das Problem, dass innerhalb der ÖVP eine ge­waltige Uneinigkeit besteht. Wir haben da die ehemalige ÖVP-Staatssekretärin, Fami­lienstaatssekretärin Marek, die es als einen besonderen Schritt sieht, dass da ein Studium erfolgen soll. Dann haben wir den Wissenschaftsstaatssekretär Mahrer, der auch gemeint hat, wie wahnsinnig wichtig es ist, dass ein universitäres Studium abge­schlossen werden muss. Dann haben wir die Frau Minister, die das Ganze wieder zu­rückgepfiffen hat und sagt: Na ja, so ist es wiederum auch nicht gemeint! Also wie soll das jetzt werden, und was soll daraus werden? (Bundesministerin Karmasin: Sie ha­ben mir schon zugehört?) – Natürlich, immer!

Aber wie schaut das jetzt aus? Haben wir dadurch, dass wir ein universitäres Studium für unsere Kindergartenpädagogen haben, eine bessere Betreuung? – Haben wir si­cherlich nicht! Wir müssen die Kindergartenpädagogen motivieren, und zwar durch ei­ne bessere Bezahlung, durch bessere Voraussetzungen in den Kindergärten und, was natürlich auch ein wichtiger Punkt ist, eben durch das Mithelfen bei den Rahmenbedin­gungen für die Kindergärten, bei den Voraussetzungen, die die Gemeinden schaffen müssen, dass die Kindergärten ein besseres Auskommen haben und nicht ständig Bitt-


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