Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 206

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machen möchte, dann sollte man zuallererst Respekt und Wertschätzung für die bisher geleistete Arbeit entgegenbringen!

Ich kann Ihnen versichern, in den Kindergärten und Horten in unserem Land wird von den Pädagoginnen und Pädagogen, von den Helferinnen und Helfern, von den Ge­meinden, Betrieben und privaten Einrichtungen hervorragende Arbeit geleistet. Auch in unseren BAKIPs, den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik, wird hervorragen­de Arbeit geleistet.

Ich kann Ihnen ebenfalls versichern, bei uns im westlichen Niederösterreich und im an­grenzenden Oberösterreich kommen hochqualifizierte und hochmotivierte Damen und Herren aus diesen Schulen zu uns. Wir haben beste Arbeitsbedingungen für sie, und für die meisten Absolventen haben wir auch einen Arbeitsplatz! (Beifall bei der ÖVP so­wie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Auch die Eltern und die Kinder sind in den Bundesländern über weite Strecken mit dem Service in den Kindergärten und Krippen hochzufrieden. Ich möchte Sie in diesem Zu­sammenhang durchaus ersuchen, die Situation in Wien nicht immer direkt zu ver­gleichen (Abg. Meinl-Reisinger: Bei Bildung ...!) mit den Situationen in den Bundes­ländern.

Ich kann Ihnen auch versichern, dass es viele Aktivitäten oder Initiativen gibt, die die Ausbildung, Weiterbildung und Spezialisierung in diesem Bereich zum Ziel haben. Ei­niges wurde schon genannt, zum Beispiel die Reform der PädagogInnenbildung, wo es jetzt auf Universitäten möglich ist, Curricula und Studien anzubieten. Die Forschung und Lehre müssen in diesem Bereich natürlich Hand in Hand gehen.

Wir haben uns das genau angeschaut. In Graz gibt es einen existierenden Lehrstuhl, in Innsbruck, Linz, Salzburg und Feldkirch in Vorarlberg werden gerade Lehrstühle auf­gebaut. Am FH-Campus in Wien gibt es einen neuen Lehrgang, und (Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger) die Initiative KIWI wurde auch bereits genannt. Aber was Sie uns verschwiegen haben, ist, dass unser geschätzter Kollege Karlheinz Töchterle maß­geblich an der Entwicklung dieser Angebote beteiligt war. An dieser Stelle: ein herzli­ches Dankeschön! (Beifall bei der ÖVP.)

Dr. Töchterle meint, wir haben hier starke Pflanzen gesetzt, die sich in unserer Bil­dungslandschaft durchaus gut entwickeln werden.

Erlauben Sie mir abschließend noch einen Gedanken: Wir erleben immer wieder in der öffentlichen Diskussion, wenn es um Bildung geht, wenn es um Arbeitsplätze geht, wenn es um Standortpolitik geht, den Ruf nach höheren Akademikerquoten. Es gibt auch Stimmen, die sozusagen als Kontrapunkt die Wortschöpfung „Akademisierungs­wahnsinn“ erfunden haben. Eine interessante Wortschöpfung: „Akademisierungs­wahn“! – Ich sehe auf der anderen Seite einen großen Konsens in der Bevölkerung, dass eine akademische Ausbildung nicht unbedingt ein Garant dafür ist, dass man dann im Beruf sehr, sehr erfolgreich ist.

Aufbauend auf diesen Gedanken schließe ich mit einem Zitat eines befreundeten jun­gen, hochmotivierten Pädagogen, der in einer BAKIP und auch auf einer Pädagogi­schen Hochschule unterrichtet – also ein Mann, der durchaus weiß, wovon er spricht, und der die Praxis sehr gut kennt –, heute zu Mittag eingeholt: Wir brauchen Kinder­gartenpädagogInnen, die PraktikerInnen sind und ein großes Herz für Kinder haben, und keine bloßen Akademiker. – Danke schön und alles Gute! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Meinl-Reisinger.)

18.54


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Frau Abgeordnete Kitzmüller. – Bit­te. (Abg. Jarolim: Zu viel Herz kann auch nicht das Hirn ersetzen!)

 


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