Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 48

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eigenen Gesellschaft zu leisten. – Nein, die wollen alle bleiben, die wollen alle am Wohl­stand profitieren!

Das ist legitim. Aber genauso legitim ist es – und da sind jetzt wir Freiheitlichen diejenigen, die sich dafür zuständig erklären –, auch einmal über die Rechte derer zu reden, die hier leben, über die Rechte derer, die dieses Land als Heimat haben, die haben wollen, dass es so bleibt, wie es ist, die nicht das Maß überschritten haben wollen, und im Gegensatz zu Ihnen der Überzeugung sind, dass man auch helfen kann, ohne dass man sich die Probleme der gesamten Welt ins eigene Land importiert! Das sind diejenigen, um die wir Freiheitlichen uns kümmern! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Korun und Brosz.)

Ja, ja, der grüne Leidensdruck, ich weiß, Ihnen kann geholfen werden! Ich hätte da einmal einen Vorschlag, wie wir aus einer Lose-lose-Situation eine Win-win-Situation machen können, Herr Kollege Brosz, weil Sie sich ja immer besonders hervortun in Sachen Menschlichkeit: Wir sollten, wenn man das alles nicht in den Griff bekommt, einfach die künftigen Asylzentren dorthin bauen, wo der Wähleranteil der Grünen besonders groß ist. Das ist eine Win-win-Situation! (Beifall bei der FPÖ. – Heiterkeit des Abg. Rädler.) Ihre Wähler und Sie freuen sich darüber, andere werden nicht belastet, das ist doch großartig, da sollten wir doch sehr schnell zur Tat schreiten.

Meine Damen und Herren, es geht mir um diejenigen, die hier leben und die auch ihre Rechte haben, und diese Leute brauchen zunehmend eine Stimme, weil sie in einer Diskussion untergehen, die davon lebt, ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen und ihnen das gute Herz schwer zu machen, weil man alles miteinander vermanscht. (Abg. Pirklhuber: studiert? Was ist das für eine Logik, Herr Kickl?)

Da werden die Nebeltöpfe in unglaublicher Art und Weise angeworfen. Da werden dann die illegalen Einwanderungsströme – und ich wiederhole, das ist es, womit wir es hier zu tun haben! – zu Flüchtlingswellen. Das ist einmal das Erste, die werden zu Flüchtlingswellen. Wenn das noch nicht reicht, dann setzt man noch eines drauf, dann sind es keine Flüchtlingswellen, dann sind es Kriegsflüchtlinge, und damit das nicht so abstrakt ist, kommen die dann noch alle aus Syrien. Wenn das immer noch nicht reicht, dann bestehen diese Kriegsflüchtlinge natürlich zur überwältigenden Mehrheit aus Frauen und Kindern. So funktioniert diese Spirale, so funktioniert das. (Beifall bei der FPÖ. – Ruf bei den Grünen: Unglaublicher Zynismus!) Lügenpresse“ war in Deutsch­land das Fachwort dafür. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber. – Abg. Strache: Grüne Gedankenpolizei!)

Jetzt gibt es aber einen Aspekt, der Ihnen da dazwischen kommt: Die Bilder haben Sie noch nicht unter Kontrolle. (Zwischenrufe bei den Grünen.) Ich habe mir einige dieser Bilder von Bootsbesatzungen angesehen. Also eines muss ich Ihnen sagen: Viele Frauen und viele Kinder habe ich auf diesen Booten nicht gesehen, und mir war auch nicht klar, dass diejenigen Leute, die eine besonders dunkle Hautfarbe haben, aus Syrien kommen. Das ist mir nicht klar gewesen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Korun: Ihr Zynismus ist beschämend!) Ich hätte eher den Verdacht gehegt, dass die irgendwo aus dem Zentrum des afrikanischen Kontinents stammen. (Beifall bei der FPÖ.) Aber Sie vernebeln hier alles, um den Österreicherinnen und Österreichern ein möglichst schlechtes Gewissen zu machen. Das ist Ihre Strategie, und das lassen wir Ihnen nicht durchgehen. (Abg. Pirklhuber: Verantwortung haben wir alle!)

Kommen Sie mir nicht mit diesem EU-Zeug daher, was die Verteilung von irgend­welchen Flüchtlingen nach Quoten betrifft – ganz abgesehen davon schaffen Sie es ja nicht einmal im eigenen Land! (Abg. Schatz: Der, der hier ein schlechtes Gewissen haben sollte, das sind Sie!) Sie lassen sich die Hintertür offen und sagen zunächst, es hängt von der Größe, von der Einwohnerzahl ab, aber dann hängt es von der wirt-


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