Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 291

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

Diversität ist eine Herausforderung, das steht vollkommen fest (Abg. Kickl: Wissen Sie, was in der Volksschule los ist!?), aber dieser Antrag ist ein Paradebeispiel dafür, wie Demütigung von Kindern mit Migrationshintergrund passiert. (Anhaltender Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten von Grünen und NEOS. – Zwischenrufe bei der FPÖ.) Und das führt zu psychischen Belastungen, und genau zu dem, was wir nicht wollen: dass sich die Kinder dann nicht integrieren wollen, dass sich die Kinder von der österreichischen Gesellschaft nicht aufgenommen fühlen. (Neuerliche Zwischenrufe bei der FPÖ.) Wir wollen Deutsch als Bildungssprache festlegen, aber gleichzeitig die Potenziale der Mehrsprachigkeit – wie es Kollege Strolz schon angesprochen hat – nützen, darauf aufbauen und nicht außer Acht lassen. (Abg. Peter Wurm: … funktioniert …! Welche Chancen haben diese Kinder? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Die Probleme, die wir jetzt gerade im Schulsystem haben: eine chronische Unterfinan­zierung, eine Trennung von Kindern im zehnten Lebensjahr in verschiedene Schul­systeme, womit wir eben nicht die vererbten Bildungsniveaus aufbrechen können. Genau das sind die Punkte, denen wir uns widmen müssen (Abg. Peter Wurm: Schul­ab­brecherzahlen!), und nicht zu stigmatisieren, Kinder aufgrund ihrer Muttersprache herunterzumachen und die bildungspolitischen und pädagogischen Aufgaben zurück­zuschieben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von Grünen und NEOS. Rufe bei der FPÖ: Das war eine schwache Rede!)

22.01


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr.  Winzig. – Bitte.

 


22.02.07

Abgeordnete Dr. Angelika Winzig (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin Heinisch-Hosek! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich bin froh, dass sich unser Koalitionspartner im Ausschuss dann doch noch entschieden hat, mit uns diesen Antrag abzulehnen, denn ich glaube, wir sollen das schon einmal öffentlich machen (Abg. Peter Wurm: Genau!), wie kleinklein die FPÖ agiert und wie sie für Überregulierung steht. Ich meine, es handelt sich hier um Schülerinnen und Schüler, die ohnedies in Deutsch unterrichtet werden, und ich glaube nicht, dass die paar Minuten Pause ohne Deutsch als Pausensprache irgendeinen Schaden bei der Deutschkompetenz anrichten können, zumal ja die Schule das in der Hausordnung selbst entscheiden kann, wenn es nötig ist (Abg. Stefan: Ich dachte, das geht gegen die Menschenrechte! – weitere Zwischenrufe bei der FPÖ), wenn Auffälligkeiten bei Schülern auftreten. Das machen die Schulen ja bereits schon jetzt. Daher sollte man die Entscheidung den Schulen überlassen, die können das beurteilen, ob es notwendig ist oder nicht. (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Und schauen Sie doch einmal bei den Erwachsenen, schauen Sie bei internationalen Konzernen unsere Auslandsösterreicher an! Die sprechen auch ab und zu ganz gerne einmal in der Muttersprache.

Also: Lassen wir die Kirche im Dorf! Ich sage immer: Hausverstand vor Amtsverstand, gegen Überregulierung eintreten, und die Schulen sollen das in ihrer Schulautonomie vor Ort regeln. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ und Grünen.)

22.03


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Korun. (Ruf bei der FPÖ: Eure Kinder gehen alle in Privatschulen! – Abg. Auer: Blödsinn! – Zwischenruf des Abg. Wöginger. – Weitere Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von ÖVP und FPÖ.)

 


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite