News 10.05.2024, 12:22

Nationalrat tritt am 15. und 16. Mai zu nächsten Sitzungen zusammen

Die Abgeordneten wollen unter anderem über einheitliche Standards für Ladekabel und Erleichterungen für Betriebsübergaben beraten. Der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Theodoros Rousopoulos wird eine Erklärung abgeben.

Seit dem Jahr 2015 ist es möglich, ausländische Gäste zur Abgabe einer Erklärung in den Nationalrat einzuladen. Oft wurde von dieser Möglichkeit bisher nicht Gebrauch gemacht, der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon und die Präsidentin des Europaparlaments Roberta Metsola hatten beispielsweise aber bereits die Möglichkeit, im Rahmen einer Plenarsitzung zu den Abgeordneten zu sprechen. Bei der nächsten Nationalratssitzung am 15. Mai wird nun der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarats Theodoros Rousopoulos eine Rede im Plenum – mit anschließender Debatte – halten. Anlass dafür ist der 75. Jahrestag der Gründung des Europarats. Oberstes Ziel dieser internationalen Organisation, der derzeit 46 Länder angehören, ist die Förderung von Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.

Auch verschiedene Gesetzesvorhaben stehen in den nächsten beiden Plenarsitzungen auf der Tagesordnung. Dabei geht es etwa um einheitliche Ladekabel für Mobiltelefone, Notebooks, Digitalkameras und andere elektronische Geräte, die gemäß einer neuen EU-Richtlinie ab 28. Dezember 2024 bzw. ab 28. April 2026 zur Pflicht werden sollen. Außerdem ist vorgesehen, Betriebsübergaben im Familienverband durch eine begleitende Kontrolle des Finanzamts zu erleichtern und bei der Anmeldung eines Gewerbes künftig auf die Vorlage eines Firmenbuchauszuges zu verzichten. Durch Änderungen im Postmarktgesetz könnte es bei Briefsendungen aus dem Ausland künftig zu geringfügig längeren Laufzeiten bei der Zustellung kommen.

CO2-Emissionshandelssystem und Klimabonus

Im Umweltbereich wollen die Regierungsparteien weitere rechtliche Vorkehrungen in Bezug auf die bevorstehende Einführung eines zweiten europäischen Emissionshandelssystems für Treibhausgasemissionen treffen, welches das bestehende CO2-Zertifikatesystem ergänzt. Betroffen davon sind neben dem Gebäude- und dem Straßenverkehrssektor auch Produktionsbetriebe, die nicht schon dem bestehenden Zertifikatesystem unterliegen. Darüber hinaus sollen die Bezirksverwaltungsbehörden neue Kompetenzen zur Durchsetzung verordneter Maßnahmen zur Reduzierung von Luftschadstoffen erhalten. Eine Adaptierung des Klimabonusgesetzes hat zum Ziel, durch eine bessere Datengrundlage noch mehr Banküberweisungen zu ermöglichen.

Weiters ist geplant, die österreichischen Beiträge an den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufzustocken und Nachbesserungen bei den vor kurzem beschlossenen Zinszuschüssen des Bundes für Wohnbauförderdarlehen der Länder vorzunehmen. Die Bestimmung, dass die Zinszuschüsse nur gewährt werden, wenn die Länder zusätzliches Geld für die Wohnbauförderung in die Hand nehmen, entfällt.

Rechnungshofberichte, ORF-Bericht, Außenpolitscher Bericht

Abseits der Gesetzesvorhaben werden die Abgeordneten über zahlreiche Berichte beraten. So hat der Rechnungshof etwa seinen Tätigkeitsbericht 2023 und Prüfberichte zur Sanierung des Parlamentsgebäudes, zur Bildungskarenz und zur Rot-Weiß-Rot-Karte vorgelegt. Auch der ORF-Jahresbericht 2023, der Außenpolitische Bericht 2022 und ein Bericht über Umweltförderungen im Bereich der Wasserwirtschaft stehen auf der Tagesordnung. Von Seiten der FPÖ wird eine Änderung der Verfahrensordnung für parlamentarische Untersuchungsausschüsse gefordert.

Die Sitzung am Mittwoch beginnt mit einer Aktuellen Stunde, in der die SPÖ über die ihrer Meinung nach verfehlte Steuerpolitik der Regierung diskutieren will. In der daran anschließenden Aktuellen Europastunde geht es auf Wunsch der FPÖ um die Migrations- und Asylpolitik der EU. Zu Gast in der Fragestunde am Donnerstag ist Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.