Bundesrat Stenographisches Protokoll 635. Sitzung / Seite 155

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20.06

Bundesrat Mag. Harald Himmer (ÖVP, Wien): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Guten Abend, meine Damen und Herren! Das Sportjahr 1996 war zweifelsohne erfolgreich. Es ist bereits gesagt worden: Den Höhepunkt stellten die Olympischen Spiele in Atlanta dar. Wir haben dort – wenn ich mich recht erinnere – Silber und Bronze im Schießen und seit Jahrzehnten wieder einmal eine Bronzemedaille in Leichtathletik errungen. Die Kärntnerin Vera Lischka ist Europameisterin geworden, was überhaupt erstmalig in der Geschichte des Schwimmsports war. (Bundesrat Dr. Harring: Sie ist leider keine Kärntnerin!) Sie ist keine Kärntnerin? (Bundesrat Dr. Linzer: Sie ist Oberösterreicherin!) Echt wahr? Dann habe ich sie von der Aussprache her falsch zugeordnet! Okay, ich will den Oberösterreichern diese Ehre nicht wegnehmen!

Kollege Freiberger ist bereits ausführlich darauf eingegangen, daß Sport sehr wichtig für die Gesundheitsvorsorge ist. Es ist unbestritten, daß Sport die Leistungsfähigkeit, das psychosoziale Wohlbefinden und die Lebensqualität sowie das Gesundheitsbewußtsein steigert, was nicht zuletzt den Drogenkonsum senkt. In diesem Zusammenhang bin ich auch froh, daß sich Vizekanzler Schüssel mit dem Vorschlag in der Bundesregierung durchgesetzt hat, den Vorsorgefonds mit 100 Millionen Schilling zu valorisieren, der in den letzten zwei Jahren nicht valorisiert worden ist, was ein Beitrag des Sports zum Sparpaket war.

Sport schafft auch soziale Kompetenz und trägt zur Persönlichkeitsbildung bei. Deswegen möchte ich an dieser Stelle auch allen ehrenamtlichen Funktionsträgern im Sportwesen danken, weil ich glaube, daß in diesem Bereich sehr viele unbezahlt eine sehr wichtige Tätigkeit für unsere Gesellschaft erbringen.

Sport ist zweifelsohne auch ein Identifikationsfaktor und nicht zuletzt ein Werbeträger für unser Land. Kollegin Ramsbacher hat bereits die Erfolge des ÖSV angesprochen, allen voran des Hermann Maier. Er ist Salzburger, aus Flachau, ich glaube, in diesem Fall liege ich richtig! Ich habe mich nur einmal geirrt, nicht? (Bundesrat Dr. Harring: 50 Prozent waren richtig!) Okay, 50 Prozent! Jetzt muß ich noch ein paar nennen, damit die Quote steigt! Auf jeden Fall ist das gesamte Herrenteam des Österreichischen Skiverbandes derzeit ein exzellenter Werbeträger für unser Land. Vorher haben wir gerade den Tourismusbericht diskutiert, und ich glaube, in diesem Zusammenhang ist der Skisport ganz wichtig für unser Land, weil wir gerade auf diesem Gebiet in unserem Land sehr viel anzubieten haben.

Es scheint mir auch wichtig, daß festgehalten wird, daß es ein ständiger Auftrag auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein muß, in der Breite dazuzugewinnen: Es soll nicht nur etwa die Fußballberichterstattung im Mittelpunkt stehen, sondern es soll eine breitere Palette angeboten werden, weil die Darstellung des Sports im Fernsehen letztendlich auch – damit komme ich zum Tourismusbericht zurück – das Freizeitangebot in diesem Land für die Zuseher ersichtlich macht.

Völlig überraschend ist die Sportförderung von den Freiheitlichen kritisiert worden. Ich möchte dazu sagen, daß man trotzdem auf jeden Fall die Kritik des Rechnungshofes ernst nehmen muß. Selbstverständlich werden Effizienz und Transparenz der Sportförderungen immer wieder zu überprüfen und natürlich auch zu verbessern sein.

Zur Abrundung möchte ich sagen, daß am 19. September im Nationalrat von allen Fraktionen ein Entschließungsantrag beschlossen wurde, der mehrere wichtige Punkte beinhaltet hat, unter anderem daß Anliegen des Sports im Rahmen aller Ressorts zu unterstützen sind, daß die Verbesserung des Gesundheitszustands und der motorischen Fähigkeiten unserer Jugend durch fachgerechte und ausreichende Bewegungs-, Leibes- und Sporterziehung bis hin zu den Studierenden sicherzustellen ist, daß eine regelmäßige Ausübung von Bewegungssport aller Altersgruppen der Bevölkerung als Maßnahme der Gesundheitsvorsorge besonders zu forcieren ist, daß es Förderung des Breitensports, des Behindertensports, des Spitzensports und natürlich auch von Großveranstaltungen geben soll, welche über die eigentlichen Sportinteressen hinaus Bedeutung für das Ansehen unseres Landes haben. Ich glaube, daß das von seiten des Bundesrates und in all den Funktionen, in denen die Mitglieder des Bundesrates tätig sind – wir sind in den Bundesländern in sehr vielen Funktionen tätig – zu unterstützen ist!


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