Bundesrat Stenographisches Protokoll 650. Sitzung / Seite 75

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ser Kunstgegenstände beträgt 0,01 Prozent unseres gesamten Museumsbestandes. Man darf also mit Fug und Recht sagen, daß unsere Museen in ihrem Stellenwert immer noch dieselben sein werden, auch wenn das eine oder andere Highlight verlorengehen sollte.

Ich glaube aber, daß es an der Zeit ist, daß wir in unserer Republik zu einem neuen Selbstverständnis kommen, nämlich daß wir einen kleinen Teil der großen Ungerechtigkeiten der Vergangenheit wiedergutmachen. Es ist ein Stück Gerechtigkeit, das wir mit dieser Rückgabe herstellen. Wir schaffen damit auch ein Bewußtsein für ein neues Signal.

Ich habe absichtlich – das sage ich ganz bewußt – keinerlei Art von Verhandlungen geführt, weil ich der Meinung war, daß auf keinen Fall der Eindruck entstehen darf, daß wieder darüber verhandelt wird, daß Kunstwerke in Österreich bleiben sollen, daß wir wieder Kunstgegenstände zurückbehalten wollen, daß wir wieder Wohlverhalten wünschen.

Wenn die eine oder andere Familie sich entschließt, etwas in Österreich zu lassen, um das Familienandenken zu bewahren, dann wird es mich freuen. Ich möchte aber auf keinen Fall den Anschein erwecken, daß irgendeine Art von Rückgabe mit irgendeiner Art von Verhandlung darüber, doch etwas da zu lassen, verbunden ist. Das halte ich für richtig, und das halte ich für ehrlich.

Meine Damen und Herren! Die Fortschritte im Museumsbereich sind überall zu sehen. Die Besucherzahlen steigen, und wir verzeichnen mehr jugendliche Besucher als früher. Das Technische Museum wird am 17. 6. 1999 eröffnet. Herr Direktor Donhauser fürchtet sich prophylaktisch, aber zu Unrecht. Er wird die notwendigen Mittel erhalten.

Für das Albertina-Studiengebäude wird am 22. 4. der Grundstein gelegt. Beim Völkerkundemuseum wird die Außenfassade renoviert. Der Baufortschritt im Museumsquartier geht zügig voran, sodaß es bald eröffnet werden kann.

Die Neuregelung des Denkmalschutzes ist in dem Stadium, in dem sie demnächst dem Ministerrat zugeleitet werden kann.

Ich finde, wir können mit Stolz sagen, daß unsere Museum europaweit Flaggschiffe sind. Wir können mit Stolz sagen, daß das Kunsthistorische Museum neben einem Prado, neben einem Louvre bestehen kann, und ich halte es für besonders wichtig, daß wir unser historisches Erbe, unsere Geschichte wissenschaftlich aufarbeiten, daß wir sie pflegen und bewahren. Denn nur, wer seine Vergangenheit kennt, hat auch Zukunft, und ich glaube, das ist für unsere Jugend ganz besonders wichtig. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

14.01

Vizepräsident Jürgen Weiss: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Es ist dies nicht der Fall.

Die Debatte ist geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlußwort gewünscht? – Das ist ebenfalls nicht der Fall.

Wir kommen zur Abstimmung.

Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, den vorliegenden Bericht zur Kenntnis zu nehmen, um ein Handzeichen. – Es ist dies Stimmenmehrheit.

Der Antrag ist angenommen.

Es liegt weiters ein Antrag der Bundesräte Thomas Ram und Kollegen auf Fassung einer Entschließung betreffend Denkmalschutz für historische Gärten und Parks vor.

Ich lasse nun über diesen Entschließungsantrag abstimmen. Ich bitte jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die diesem Antrag zustimmen, um ein Handzeichen. – Es ist dies Stimmenminderheit .


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