Bundesrat Stenographisches Protokoll 693. Sitzung / Seite 22

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Ort erhalten bleiben. Durch Kompetenzaufteilung könnten die Anliegen aus der Bevölkerung viel besser bewältigt werden.

Wie ich es nicht meine, zeigt ein Beispiel aus dem Bezirk Liezen, meinem Heimatbezirk. In die­sem Saal haben wir diskutiert über die Stärkung der ländlichen Regionen und auch über die Einsparungen von Gendarmerieposten, Postämtern und Bezirksgerichten. Ich möchte hier das Bei­spiel der Bezirksgerichte aus meinem Bezirk bringen: Mit Juli 2002 wurden die Bezirks­gerichte Rottenmann und Gröbming geschlossen. Das Bezirksgericht Bad Aussee – mein Heimatort – hat bis 1. Jänner 2004 Aufschub bekommen. Die Begründung dafür ist für mich eigentlich nirgends erkennbar. Die Bad Ausseer – es sind fünf Bedienstete – hätten mit Juli 2002 ihre Arbeit in einem Gasthaus in Irdning verrichten müssen, weil keine Büromög­lichkeiten im Bezirksgericht in Irdning vorhanden waren.

Die Betriebskosten vom Bezirksgericht Rottenmann trägt die Gemeinde, Kosten für den Bund: null. Die Betriebskosten vom Bezirksgericht Gröbming trägt die Gemeinde Gröbming, Kosten für den Bund: null. Der Scherz bei dieser ganzen Sache ist, damit die fünf Bediensteten aus dem Bezirksgericht Bad Aussee in Irdning die nötigen Räumlichkeiten bekommen, wird das Bezirksgericht Irdning um 20 Millionen Schilling umgebaut. Das ist für mich kein Beispiel für Bürgernähe und -service. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich spreche hier weder für noch gegen das Bezirksgericht Bad Aussee, mir geht es um eine generelle Linie, weil nur Sparen und Zusperren nicht alles sein können.

Frau Landeshauptmann! Ich pflichte Ihnen bei, wenn Sie heute hier davon sprechen, dass wir rasch eine stabile, handlungsfähige und reformfähige Regierung brauchen. Ich wünsche mir: Su­chen Sie eine Lösung, keine einfache, keine leichte, sondern eine Lösung für Österreich, eine stabile Lösung für Österreich! Die Wählerinnen und Wähler haben am 24. November 2002 so entschieden. Unsere Jugend, unsere Senioren, wir alle haben uns das zu verdanken. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

10.18


Präsident Herwig Hösele: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Engelbert Weilharter. Ich erteile dieses.

10.18


Bundesrat Engelbert Weilharter (Freiheitliche, Steiermark): Herr Präsident! Frau Landes­haupt­mann! Hohes Haus! Werte Damen und Herren! Erlauben Sie mir, bevor ich zur Erklärung der Frau Landeshauptmann kurz Stellung nehme, eine Bemerkung zu meinem Vorredner: Es ist meiner Meinung nach nicht die steirische Art, aber es ist typisch für die sozialistische Art (Wider­spruch bei der SPÖ), einerseits die Frage des Aus des A1 Ringes zu beklagen (Bundes­rat Konecny: Herr Kollege! Sie sitzen auf einem geborgten Mandat!) und sich andererseits in der Steiermark permanent dagegen auszusprechen.

Meine Damen und Herren! Sie beklagen jetzt das Aus, obwohl Ihr Beitrag für die Formel 1 in der Steiermark immer negativ war. Sie haben sich immer dagegen ausgesprochen. Ich erinnere nur: Ersatz-Milliarden wurden von Ihrem damaligen Vorsitzenden Bundeskanzler Vranitzky ver­sprochen. Diese gibt es bis heute nicht in der Steiermark. (Zwischenruf des Bundes­rates Gasteiger.) Das sage ich nur, um der Wahrheit Rechnung zu tragen, um die Diskussion in das rechte Licht zu rücken. (Bundesrat Manfred Gruber: Was habt ihr alles versprochen! – Bun­desrat Boden: Ich habe geglaubt, du erzählst uns über den Scherbenhaufen in der FPÖ!)

Meine Damen und Herren! Es ist parlamentarische Tradition des Bundesrates, dass der Landeshauptmann jenes Bundeslandes, welches den Vorsitz in der Länderkammer übernimmt, eine Erklärung abgibt. Dieses Mal ist die Steiermark an der Reihe, und ich wünsche Herrn Präsidenten Hösele viel Erfolg für seine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe.

Ich finde diese Vorgangsweise gut, weil erstens die Bedeutung der Länderkammer unter­strichen wird, weil zweitens die Anliegen und die Situation eines Bundeslandes aus einer ande­ren Sicht und Kompetenz, nämlich aus der Kompetenz der Landesregierung dargelegt werden


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