Bundesrat Stenographisches Protokoll 695. Sitzung / Seite 41

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Meine Damen und Herren! Herr Kollege Boden! Das Gleiche könnte man analog auch im Hin­blick auf das Staatssekretariat für Sport sagen.

Daher, meine Damen und Herren, werden wir dieser Bundesministeriengesetz-Novelle gerne zu­stim­men, denn mit dieser Novelle, die von den Regierungsparteien eingebracht wurde und im Alleingang beschlossen wird, wird der Reformweg Österreichs fortgesetzt. SPÖ und Grüne wollen zwar, aber sie können nicht (Bundesrat Schennach: Jetzt wird er sich wiederholen! – Bun­desrat Boden: Das ist zu befürchten!), und zwar deshalb, weil SPÖ und Grüne eine Füh­rungskrise haben und die Basis bei der SPÖ und bei den Grünen ein anderes Ziel verfolgt als ihre Spitzenrepräsentanten (Bundesrat Boden: Lesen Sie aus dem FPÖ-Parteiprogramm, oder was?) und weil SPÖ und Grüne keine Verantwortung in diesem Land tragen wollen (Bundesrat Thumpser: Der war auf einer Schulung! Warst du auf einer Schulung, Kollege Weilharter?) und weil Sie, Herr Kollege Boden, sich mit Ihrer Fraktion den Reformen verweigern.

Wir werden daher dieser Novelle zum Bundesministeriengesetz gerne unsere Zustimmung geben und keinen Einspruch dagegen erheben. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundes­räten der ÖVP.)

11.27


Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Stefan Schen­nach das Wort. – Bitte.

11.27


Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Sehr geehrter Herr Botschafter! Meine Da­men und Herren! Ich möchte meine Rede mit einer tatsächlichen Berichtigung beginnen.

Zuerst möchte ich Herrn Kollegen Todt tatsächlich berichtigen: Es ist nicht wahr, Herr Kollege Todt, dass das niederösterreichische Fernsehen, die Sendung „Niederösterreich heute“, in Wahl­kampfzeiten ein Pröll-Fernsehen ist. Richtig ist vielmehr, dass es ganzjährig ein Pröll-Fern­sehen ist (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ), und zwar mit einer Beitragshäufigkeit von vier bis fünf Landeshauptmann-Berichten pro Sendung. Das können Sie im Schnitt messen. (Bun­desrat Boden: „Den haben wir gut in der Hand, den ORF“! – Bundesministerin Rauch-Kallat: Er ist eben ein guter Landeshauptmann!)

Frau Bundesministerin! Dann müssten Sie ja die anderen ÖVP-Landeshauptleute, die da we­sent­lich mehr Zurückhaltung an den Tag legen, als schlechte Landeshauptleute bezeichnen. (Beifall bei Bundesräten der SPÖ.) Das wollen wir nicht.

Zweitens: Herr Kollege Weilharter! Auch Sie muss ich berichtigen. Sie haben gesagt, SPÖ und Grüne würden kritisieren, dass es um zwei Staatssekretäre mehr gibt. Ich sage Ihnen ganz ehr­lich: Wenn es eine sinnvolle Aufgabenverteilung gibt, dann habe ich überhaupt nichts dagegen, dass eine Regierung auch mehr Mitglieder hat. Und ich sage Ihnen auch Folgendes – und nicht deshalb, weil die Frau Bundesministerin jetzt anwesend ist –: Um ein Frauenressort mehr zu schaf­fen, dafür soll jedes Geld aus dem Budget zur Verfügung gestellt werden. Ich halte die Wieder­einführung eines Frauenressorts für einen der wichtigsten Punkte in diesem Bundesmi­niste­rien­gesetz! (Demonstrativer Beifall bei Bundesräten der ÖVP. – Bundesrat Boden: So ist es! – Bundesrat Weilharter: Sie sind eine gespaltene Partei!)

Herr Kollege Weilharter! Ich weiß nicht, was Sie beruflich machen, aber Sie dürften irgendwie mit einer Detektei-Agentur zusammenhängen, denn Sie haben hier dermaßen viel Spannendes aus dem Innenleben berichtet, um zu erklären, warum SPÖ oder Grüne nicht in dieser Re­gierung vertreten sind. Ich glaube, die Rechnung ist einfach: Die FPÖ ist wieder Regie­rungs­partner, weil sie einfach der billigste Partner war – das ist doch völlig klar! (Beifall und Bravo-Ru­fe bei der SPÖ) –, und es ist auch gut, dass sich die FPÖ in vielen Bereichen des Regie­rungs­pro­gramms einer eigenen Handschrift entschlagen hat.

Kommen wir nun zum vorliegenden Kompetenzverteilungsgesetz. Da kritisieren wir, dass die For­schungs­agenden – das ist eine ganz wichtige Materie, das sagt auch Bundeskanzler Schüs-


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