Bundesrat Stenographisches Protokoll 697. Sitzung / Seite 160

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Ich bin auch sehr froh darüber, dass die Zeitungen sich jetzt auch gegen diesen Ver­kauf aussprechen. Den beiden Zeitungen, deren morgige Ausgabe bereits erschienen ist, kann man klar entnehmen, dass die Österreicherinnen und Österreicher nicht wollen, dass die VOEST verkauft und filetiert wird.

Ich empfehle Ihnen, die entsprechenden Artikel zu lesen. – Ich kann sie Ihnen auch vorlesen, aber ich möchte Zeit sparen. Herr Wailand schreibt zum Beispiel in seinem Artikel klar und deutlich, dass dieses traditionelle österreichische Unternehmen erhal­ten bleiben muss und dass man andere Formen der Privatisierung finden muss. Es gibt, soweit ich weiß, auch aus dem oberösterreichischen Raum genügend Vor­schläge – einige davon sind ja schon sehr erfolgreich umgesetzt. Man sollte diesen Weg weitergehen und die VOEST nicht an Magna Austria verschleudern. Ich Sie bitten, das heute mitzunehmen.

Abschließend möchte ich sagen, dass der Herr Finanzminister den Herrn Wolf zwar in den Aufsichtsrat bestellt hat, dass er ihn von dort aber wieder abberufen soll! (Zwi­schenbemerkung von Staatssekretär Dr. Finz.)

Er sagt im „Kurier“ zwar – siehe die morgige Schlagzeile –, dass er das gestoppt hat. Ich habe allerdings meine Bedenken, dass das wirklich so hält, und hoffe, dass alle dafür kämpfen, dass die VOEST und die österreichischen Betriebe in österreichischer Hand bleiben. (Beifall bei der SPÖ sowie der Bundesrätin Kerschbaum.)

19.50

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Kritzinger. – Bitte.

 


19.50

Bundesrat Helmut Kritzinger (ÖVP, Tirol): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Lassen Sie mich ein paar Sätze zu den Äußerungen des Herrn Kollegen Reisenberger tätigen, der nach meinem kurzen Redebeitrag allen Ernstes festgestellt hat, man habe mit den Sozialisten nie geredet. (Bundesrat Gasteiger: Sozialdemokraten!) – Sozial­demokraten. Du hast mich schon das letzte Mal korrigiert, korrigiere mich doch auch noch einmal im Landtag! (Bundesrat Gasteiger: Nicht vergessen!) Ich wünsche dir viel Glück, dass dir das gelingt. Da kannst du auch immer Zwischenrufe machen, da kommst du auch besser heran und hast mehr Echo, denn da sind mehr Leute, die alles besser können. (Bundesrat Manfred Gruber: Was’s wiegt, das hat’s! – Bundesrat Gas­teiger: Ich werde meine Stimme erheben, wo es notwendig ist!)

Es geht mir um die Äußerung des Herrn Reisenberger. Es hat eben glaubhaft geklun­gen, und in seinem Gesicht war ja die Kränkung zu sehen, dass man so etwas nicht weiß. – Ich muss sagen: Wir haben es alle gesehen, wie Sie diskutiert haben! Das war am Runden Tisch, mit Gusenbauer, mit Verzetnitsch, da waren ja die Sozialdemokra­ten alle beisammen! Das war ja wirklich eine Diskussion, und immer wieder sind sie eingeladen und gebeten worden, zur Pensionsreformen Stellung zu nehmen. (Bundes­rat Manfred Gruber: Das stimmt ja nicht!)

Auch heute hat unser Staatssekretär Finz wieder eine Einladung ausgesprochen. (Bun­desrat Manfred Gruber: Aber geh!) Wir diskutieren gerne und sind froh, eure Vor­schläge zu hören. (Bundesrat Manfred Gruber die Hände von sich wegstreckend –: Der Herr Schüssel streckt auch die Hand aus, aber so!)

Lange Zeit habe ich überhaupt keine Vorschläge gehört. Es waren keine da. Bei der „Hackler-Regelung“, bei der Frühpension und so weiter: Überall hat man die Meinung der Opposition berücksichtigt (Bundesrat Manfred Gruber: Das kann man so nicht be­haupten!) – mit Recht, das macht ja nichts, und es ist uns ja auch recht gewesen, denn


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