Bundesrat Stenographisches Protokoll 719. Sitzung / Seite 72

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Wie bitte? Ob ich mit meinem Chef immer einer Meinung bin? – Nein, aber bei so gravierenden Dingen, wo es um das geht, dass ihr immer wieder hier ans Rednerpult kommt und immer wieder erklärt, wie hoch die Umweltstandards in Österreich sind, dass wir für ganz Europa das Musterland sind, und dass das jetzt wegen des steiri­schen Pallawatschs, des Im-Kreis-Fahrens auf dem A1-Ring kippt – das ist schon eine Sache, wo man sagen muss, da wäre es gut, meine Damen und Herren, einmal we­nigstens mit eurem Landeschef einer Meinung zu sein: Dieses Gesetz ist nicht gut! – Er hat versucht, es zu verbessern, aber es ist dadurch nicht besser geworden.

Meine Damen und Herren! Kollege Hösele hat vorhin unserem Bürgermeister aus der Knittelfelder Region zu seinem Wahlsieg gratuliert. Wir sind ja jetzt hier in einer Kon­frontation, aber vielleicht könnten wir zwei Dinge machen:

Zum ersten Mal würde ich Sie vielleicht zu einem gemeinsamen Applaus dafür ein­laden, dass unsere Kollegin Ruperta Lichtenecker seit heute Nacht durch einen Wahl­sieg Mitglied des Bundeswirtschaftsparlamentes ist. Und an ihrer Seite sitzt auch ein Wahlsieger – Wahlsieger sehen auch anders aus –: Volker Plass, der erstmals bei der Wirtschaftskammerwahl die Grünen angeführt hat. Ich kann nur von dieser Stelle aus herzlich gratulieren! (Beifall bei den Grünen, der SPÖ, bei Bundesräten der ÖVP sowie des Bundesrates Ing. Kampl.)

14.38


Präsident Mag. Georg Pehm: Zum Wort gemeldet hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll. – Bitte, Herr Bundesminister.

 


14.38.07

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll: Werter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich werde es kurz machen, aber auf ein paar Punkte, die in der Debatte jetzt gefallen sind, auch nach meiner Wortmeldung und nach meinen Präzisierungen in der Frage UVP, muss ich eingehen.

Ich habe den Eindruck, ich habe versucht, sehr klar darzulegen, was die Stationen waren, was der Weg war und was die Auswirkungen dieser UVP-Novelle sind.

Bundesrat Wiesenegg hat gesagt, die Umweltanwälte haben einen Brief geschrieben, es sei EU-rechtswidrig und so weiter und so fort, die geplanten Abänderungen würden in ein Umweltdesaster führen und so weiter und so fort.

Das stimmt, die Umweltanwälte haben einen Brief geschrieben: Sie haben ihn ge­schrieben zu einem Initiativantrag, der in den Ausschuss des Parlaments eingebracht wurde. Nicht eine Regierungsvorlage, Herr Bundesrat Schennach, hat den Ministerrat passiert, sondern ein Initiativantrag, der im Parlament eingebracht wurde, wurde disku­tiert. Dazu hat es diese Stellungnahme gegeben. (Bundesrat Konecny: Den Schmäh kennen wir! – Bundesrat Schennach: Das war bei der ÖH auch, oder?)

Dann hat es – Punkt für Punkt, Herr Bundesrat, um präzise zu bleiben – am Tag des Ausschusses, der Entscheidung – das wurde auch angekündigt, und er wurde dann eingebracht – einen neuen Abänderungsantrag gegeben, der ganz klar auch meine Handschrift trägt in der Frage EU-Recht-Erfüllung, in Verfassungsfragen und in der Frage Nicht-Herausnahme dieser Projekte aus dem UVP-Verfahren, sondern Einzel­fallprüfung, Fall für Fall.

Es ist schade, dass man das in diesen Details nicht mehr so diskutieren kann. Also alles, was Sie heute angeführt haben, bezieht sich auf den im Parlament eingebrach­ten Initiativantrag, aber es wurde dann im Ausschuss anders beschlossen, und im Ple­num des Nationalrates wurden andere Parameter beschlossen. – Nur damit wir auch diese Dinge, meine sehr geehrten Damen und Herren, auseinander halten.

 


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