Bundesrat Stenographisches Protokoll 733. Sitzung / Seite 163

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Wir von der Wirtschaftskammer haben, als wir das gesehen haben, sofort eingegriffen. Es ist jetzt so, dass die Lebensmittel nicht mehr über die Bundesbeschaffungsagentur in so großen Losen ausgeschrieben werden, sondern man hat kleinere Regionen ge­schaffen, die so genannten NUTS-Größen. „NUTS 3“ heißt das.

Niederösterreich zum Beispiel ist jetzt in sieben NUTS 3-Regionen unterteilt. Das heißt, dass nicht mehr in so großem Volumen ausgeschrieben wird und dass es deshalb möglich ist, dass sich unsere Klein- und Mittelbetriebe an diesen Ausschreibungen be­teiligen.

Ich habe deshalb die Studie in Auftrag gegeben, um etwas zu verlangen, um aufzeigen beziehungsweise sagen zu können: Das steht in der Richtlinie drinnen, und da ist ganz einfach auf die regionale Wertschöpfung Rücksicht zu nehmen! Und dann habe ich aufgezeigt, um welche Produkte es geht.

Wir alle wissen, dass Energie und Großrechner oder die technischen Geräte in den Krankenhäusern kein Thema für unsere Klein- und Mittelbetriebe sind. Wir haben jetzt den gesamten Warenkorb, den es in der Bundesbeschaffungsagentur gibt, durchforstet und geschaut: Welche Auswirkungen hat das totale Beschaffungswesen auf die öster­reichischen KMUs?

Da ich eine Vertreterin eines Kleinstunternehmens bin, ist für mich der Ausdruck „KMU“ nicht ein für die österreichische Wirtschaftslandschaft richtiger, denn „KMU“ heißt, dass es sich um ein Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern handelt. Wir wissen aber ganz genau, dass nur 0,8 Prozent unserer Betriebe über 250 Mitarbeiter haben. Des­halb ist es mir ein Anliegen, dass gerade Kleinstunternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern, die eben 83 Prozent unserer Betriebe ausmachen, auch daran teilnehmen können.

Aus diesem Grund haben wir diese Studie in Auftrag gegeben und haben geschaut, welche Warengruppen für unsere Betriebe relevant sind und welche Warengruppen man so ausschreiben muss, dass die Kriterien, dass man überhaupt zugelassen wird, den Größen der Betriebe entsprechen. – Die NUTS 3-Regionen haben wir ja schon.

Da hat sich herausgestellt, dass das acht Gruppen sind: Reinigungsdienstleistungen für Gebäude; Güter und Dienstleistungen der Informationstechnologie; Büro- und EDV-Verbrauchsmaterial; Lebensmittel für Großabnehmer; Betriebsverpflegung, Essens­bons; Wäscherei, Miettextilien; Metallprodukte, Maschinen, Werkzeug, Werkstattaus­rüstung; Elektrogeräte und -komponenten, Elektronikgeräte und -komponenten sowie deren Instandhaltung.

Das sind die acht Warengruppen, die für unsere Klein- und Mittelbetriebe relevant sind. Und wir fordern jetzt vom Finanzministerium, dass das bei der Bundesbeschaffungs­agentur wieder herausgenommen wird. Wir haben es geschafft, vier dieser Warengrup­pen herauszubekommen. Und dieser heutige Entschließungsantrag dient dazu – und deshalb bitte ich Sie, ihn zu unterstützen –, auch noch die restlichen vier Warengrup­pen herauszubekommen, und wir fordern, dass auf die Eignungskriterien der Klein- und Mittelbetriebe Rücksicht genommen wird.

Aus diesem Grund erlaube ich mir, Ihnen jetzt diesen Entschließungsantrag vorzule­sen, und ich bitte Sie, sich zu überlegen, ob Sie da nicht doch mitstimmen können.

Entschließungsantrag

der Bundesräte Sonja Zwazl, Peter Mitterer, Kolleginnen und Kollegen

Der Bundesrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Finanzen wird ersucht dafür Sorge zu tragen, dass in den KMU-relevanten Beschaffungsgruppen der Bundesbeschaffung GmbH (Reinigungs-


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