Bundesrat Stenographisches Protokoll 733. Sitzung / Seite 168

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fach! Bundesrat Boden: Gerne! Bundesrat Konecny: Das tut gar nicht weh! Wir haben es gerade demonstriert, wie das gehen kann!)

Ich danke dem Herrn Bundesminister Pröll für seine Nein-Haltung zum Thema Import von gentechnisch veränderten Organismen nach Österreich und auch für seine Hal­tung gegenüber den großen Lobbys, denn hinter der gesamten Gentechnikproblematik stehen Lobbys, die in der ganzen Welt verteilt sind – in erster Linie in Amerika –, und das ist sehr bedenklich.

Das Bekenntnis zu einem gentechnikfreien Österreich hat auch für die Nationalparks besondere Priorität. Es ist ja bekannt, dass sich in Kärnten alle Parteien einig waren, dass wir in Kärnten in Zukunft unter keinen Umständen etwas mit Gentechnik zu tun haben wollen – in keinem Bereich. Wir sind sehr froh, dass es diesen Beschluss in Kärnten gibt. Wir wissen ja alle, dass sich der größte Nationalpark mit dem Großglock­ner in Kärnten und Tirol befindet, und es ist sicher eine ganz besondere Aufgabe, die­sen Nationalpark zu schützen. Daher ist Ihre Forderung sicher nicht abwegig, und wir sollten darüber reden.

Es muss unsere gemeinsame Sorge sein, die biologische Vielfalt in Österreich – in der Natur und im Nationalpark – unverändert zu erhalten. Die großen unterschiedlichen Le­bensräume für Tier- und Pflanzenwelt, die es in der Form an keinem anderen Ort der Welt mehr gibt – höchstens in weit abgelegenen Regionen, aber nicht in einem so zivi­lisierten Land wie Österreich – zu erhalten, das war sicher auch bisher eine große Ver­antwortung.

Von den alpinen Regionen bis zur Pannonischen Tiefebene haben wir wirklich alles zu behüten. Österreich zählt zu den artenreichsten Ländern Europas. In der österreichi­schen Natur zählt man ungefähr 45 000 Tierarten, 3 000 Arten von Farn- und Blüten­pflanzen, 1 000 Moosarten, 10 000 Pilzarten, 800 verschiedene Pflanzengesellschaften und zirka 3 000 verschiedene Obstarten. Dazu kommen die gigantischen Wasserreser­ven in diesen Schutzgebieten – weltweit die größten Wasserreserven –, die wir zu be­schützen haben.

Wir alle – davon bin ich überzeugt – haben sehr viel zur Erhaltung dieser wunderschö­nen Natur beigetragen. – Es geht ja um die Natur, nicht nur um die Nationalparks.

Daher, meine sehr geehrten Damen und Herren – gerade von den Fraktionen, die die­sen Antrag eingebracht haben –, ist eine Vier-Parteien-Einigung zielführend, wie im Nationalrat diskutiert. Ich appelliere an Sie, dieses Kernstück unserer Heimat einstim­mig zu schützen. – Diese Verantwortung sind wir schuldig.

Wir haben vorher auch einen Beschluss zuwege gebracht, der einstimmig war. Warum sollten wir es nicht auch diesmal zuwege bringen? – Es werden uns viele – vor allem unsere Kinder – sehr dankbar dafür sein. – Danke. (Beifall bei Bundesräten der ÖVP und der SPÖ.)

19.31


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kerschbaum. – Bitte.

 


19.31.28

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Keine Angst, ich werde keine 22 Minu­ten sprechen.

Herr Kollege Höfinger! – Ist er schon weg? Herr Kollege Höfinger hat gesagt, im Aus­schuss wäre nach eingehender Diskussion festgestellt worden, dass es Ländersache sei, umzusetzen, was wir mit unserem Entschließungsantrag bezwecken wollen. Dazu


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