Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 183

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angesetzt haben. Aber man muß verhandeln, nicht auf Beamtenebene Kaffeerunden machen, die nur immer neue Verhandlungstermine ausmachen. Sie selbst müssen als Minister zu diesen Vehandlungen fahren und versuchen, zu retten, was noch zu retten ist. Das, meine Damen und Herren, sind unsere Vorstellungen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Kollege Verzetnitsch! Zuviel ist schon passiert. Zu lange hast Du schon geschwiegen. Jetzt kommt die Ernte in die Scheune. Ihr schaut immer weg als Gewerkschafter, ihr schweigt immer zu den Dingen, ihr beschwichtigt nur, meine Damen und Herren, ihr habt die Verträge gekannt, die jetzt bekanntgeworden sind, ihr habt geschwiegen, die Mitarbeiter nicht informiert. Die waren heute sehr interessiert, als ich ihnen die Verträge einmal vorgelesen habe, was da alles vereinbart worden ist. Und ihr riskiert die Schließung von Betrieben.

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Bitte den Schlußsatz!

Abgeordneter Dr. Jörg Haider (fortsetzend): Meine Damen und Herren! HTM hat geendet, daß ein Ausländer die Partie übernommen hat, Arbeitsplätze verloren sind, 5 Milliarden Schilling im Kamin sind, die die Republik Österreich zu zahlen hat.

"Konsum" – dieses Schicksal kennen wir. Bauknecht: Da wissen wir, daß 1 000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Euroquarz – eine Pleite sondergleichen.

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Bitte den Schlußsatz zu beenden!

Abgeordneter Dr. Jörg Haider (fortsetzend): Und demnächst wird ein weiterer größerer Automobilproduzent in Österreich mit mehr als 1 000 Mitarbeitern ebenfalls das gleiche Problem wie Semperit haben. Es ist eine Wende angesagt in der Industriepolitik, und Sie werden sich endlich einmal um die Arbeitsplätze kümmern müssen, anstatt Ihrem Kanzler ständig Golfwochenenden zu finanzieren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

20.53

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kampichler. – Bitte, Herr Abgeordneter.

20.53

Abgeordneter Franz Kampichler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Es ist wieder einmal eine der populistischen Aktionen der Freiheitlichen. (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Zahlreiche lebhafte Zwischenrufe.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es gibt ein Problem, mit dem sich bereits alle namhaften Verantwortungsträger des Bundes und des Landes auseinandergesetzt haben, für das bereits intensiv nach Lösungen gesucht wird, ein Problem, meine sehr geehrten Damen und Herren von den Freiheitlichen, bei dem es leider Gottes sehr viele Betroffene gibt. Und diese Betroffenen sind es auch, die die F aktiv werden lassen. Jörg Haider wittert hier Wählerstimmen, und deshalb wird diese Show inszeniert.

Zuerst hat die Show in Traiskirchen begonnen. Das ist offensichtlich nicht so erfolgreich verlaufen, und jetzt wird diese Show hier im Hohen Haus fortgesetzt. Ein Aktionismus, der medial gut rüberkommen soll, der aber leider Gottes den Betroffenen draußen im Werk bei Semperit überhaupt nichts bringt. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Aumayr: Was bringen Sie?)

In Wirklichkeit geht es den Freiheitlichen nicht um das Schicksal der Semperit-Arbeiter, sondern es geht in erster Linie um ein Politspektakel, Herr Kollege Stadler. (Abg. Mag. Stadler: Schauen Sie auf Ihren Minister! Er schämt sich!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr viele Bürger unseres Landes haben dies bereits durchschaut und fallen nicht mehr auf Ihre plumpen Aktionen herein. Ich verstehe Ihre Nervosität, aber für mich ist eines unverständlich (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Brauneder gibt das Glockenzeichen): Dr. Haider ruft plötzlich nach dem Staat, obwohl er sich


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