Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 36. Sitzung / Seite 67

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

heimische Produkte. Dazu gilt es Positionen aufzubauen, Nischen zu besetzen und Preise zu legitimieren.

Ein weiteres Ziel muß es sein, die Integration Österreichs in den europäischen Binnenmarkt weiter voranzutreiben, dabei aber auch auf die Risken zu achten.

Wir müssen die Chancen der heimischen Agrarwirtschaft im europäischen Binnenmarkt wahrnehmen. Die Aufgabe der Agrarmarkt Austria liegt dabei in der Sicherung und in der Verteidigung des heimischen Marktes sowie in der Erschließung neuer Märkte in Europa. Die AMA muß sich bemühen, für unsere Bauern auf den europäischen Märkten neue Absatzgebiete, aber auch Nischen zu finden, wo nur wir Österreicher liefern können.

Im internationalen Wettbewerb kann Österreich aufgrund seiner Agrarstruktur und der Ausstattung seiner Produktionsstätten in absehbarer Zukunft nicht die Kostenführerschaft übernehmen. Daher muß es das strategische Ziel der österreichischen Landwirtschaft sein, in einem konkurrenzfähigen Wettbewerb die heimischen Produkte zu vermarkten.

Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Die Besonderheit der österreichischen Agrarprodukte liegt in ihrer größeren Natürlichkeit sowie in der durch den Lebensmittelkodex gesicherten Qualität und Reinheit. Diese beiden Faktoren sind Österreichs Wettbewerbsvorteile, und die dürfen wir uns nicht aus der Hand nehmen lassen. Somit sind sie auch Basis für den Aufbau und die Durchführung eines Herkunfts- und Qualitätsmarketings.

Ich meine, daß mit dieser Gesetzesnovelle bei der AMA sicher eine Verbesserung eintritt. Sie wird nicht die letzte Novelle sein, die wir in diesem Bereich zu beschließen haben. (Abg. Wabl: Was wird besser?) Es wird insofern besser, als die Chancen für die Bauern mit den gekennzeichneten Produkten steigen. Die Leute können sich darauf verlassen, daß es sich wirklich um rein österreichisches Fleisch handelt, und die Bauern bringen es dadurch leichter an den Mann beziehungsweise an die Frau. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich meine, daß diese Gesetzesnovelle dazu beitragen wird, den österreichischen Bauern in der schwierigen Situation, in der sie sich befinden, zu helfen. Es nützt nichts, nur Forderungen zu erheben, die keine Realisierungschance haben, sondern wir sollten den österreichischen Bauern helfen, daß es ihnen gelingt, ihr gutes Produkt so zu verkaufen, daß sie ihren Betrieb anständig gestalten können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.35

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Herr Abgeordneter Wabl. – Bitte, Herr Abgeordneter.

11.36

Abgeordneter Andreas Wabl (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Kollege Firlinger ist leider nicht hier im Saal, aber wir haben ja heute auch bei der Dringlichen der Freiheitlichen noch Gelegenheit, ausführlich über die Landeswirtschaftspolitik zu diskutieren.

Herr Kollege Schwarzenberger, Sie haben richtig zitiert, daß die Opposition in der nächtlichen Sitzung um 2 Uhr früh eine Vertagung dieser Tagungsordnungspunkte beantragt hat. Nur: Ich halte es einfach für nicht seriös, daß man in einer Sitzung um 2 Uhr in der Nacht vier umfangreiche Punkte verhandelt und dann auch noch meint, daß es ein gutes Ergebnis wird. Abgesehen davon, daß dieser Zeitdruck nicht bestanden hat. (Abg. Schwarzenberger: Sie wissen selbst, daß kein anderer Termin möglich war!)

Herr Kollege Schwarzenberger! Es war deshalb kein anderer Termin da, weil Sie mit Ihrer Fraktion und Herr Brix mit seiner Fraktion den ordentlichen Termin, den wir einvernehmlich festgesetzt hatten, um mindestens eine Dreiviertelstunde nicht eingehalten haben, weil Sie sich nicht einigen konnten. Das kommt vor. Nur, versuchen Sie nicht, die Opposition, Herrn Firlinger, Herrn Wabl oder sonst jemanden, zu zitieren und zu sagen, daß wir dafür verantwortlich sind, daß diese Punkte nicht drauf sind. (Beifall bei den Grünen und beim Liberalen Forum.)


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite