Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 90

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Ich glaube daher, wir müssen den Mountainbikern einfach eine Alternative anbieten. Wir haben in unseren Antrag noch hineingeschrieben, daß wir dem Landwirtschaftsminister vorschlagen, zusätzlich über eine Vergütung für Forststraßenbesitzer nachzudenken, aber bitte nicht über allgemeinen Abgeltungen, wie es die Forstleute wollen – nämlich möglichst viel Geld, nur haben sie nicht den Mut, es zu sagen, sondern sie bringen lauter Schutzbehauptungen vor –, sondern klar zu sagen: Je mehr Radler dort fahren, desto mehr Einnahmen könnt ihr daraus lukrieren. Dann, wenn sie Geld bringen, werden die Radler (Zwischenruf des Abg. Schwarzenberger ) auf einmal nicht mehr die Feinde sein, sondern dann werden sie die Freunde sein. Man wird das aber nur regeln können, indem man das über ein Benützungsentgelt aufteilt. (Abg. Rauch-Kallat: Herr Abgeordneter! Verschenken Sie Ihr Essen in Ihrem Hotel oder verkaufen Sie es?)

Liebe gnädige Frau! Die Frage ist so abgrundtief, daß ich sie gar nicht beantworten kann. Auch Ihr Lachen verbessert die Frage nicht. (Abg. Dr. Khol: Fragen Sie Firlinger! Er kann beurteilen Preis und Leistung!) Die Frage, die Sie da stellen, ist wirklich atemberaubend. Ich meine doch, Sie sollten ein bißchen überlegen, ob wir dann auch von den Wanderern auf den Forststraßen etwas verlangen, denn Sie können keinen Unterschied machen je nachdem, ob jemand wandert oder sich auf ein Rad setzt. Da können Sie nur sehr sophistisch argumentieren. (Abg. Rauch-Kallat: Von einem Mountainbiker niedergefahren zu werden oder von einem Wanderer niedergerannt zu werden – den Unterschied möchte ich Ihnen gerne gönnen!)

Ich weiß nicht, ob Sie schon einmal auf einem Rad gesessen sind. (Abg. Rauch-Kallat: Ja!) Auf einem Mountainbike auch? (Abg. Rauch-Kallat: Auch!) – Ich gratuliere Ihnen. Hoffentlich auf den eigenen Forststraßen, sonst geht es Ihnen so wie dem Sekretär ... (Abg. Schieder: Aber sie hat Angst vorm Drunterliegen, nicht vorm Draufsitzen!) – Das ist der wahre Grund!

Es geht Ihnen so wie dem Sekretär der Landwirtschaftskammer Salzburg, der bei einer Diskussion in Hallein stolz verkündet hat, daß er natürlich Mountainbiker ist, aber er fährt immer nach Bayern hinüber, denn dort ist es erlaubt, in Österreich darf er nicht. (Abg. Mag. Posch: Man könnte ja auf einem Forstweg auch von einem Pferd getreten werden!) – Das ist auch möglich. Ein Tannenzapfen kann einem auch auf den Kopf fallen! (Zwischenruf des Abg. Dr. Khol. ) – Man sieht, es ist schon Donnerstag, die Stimmung ist schon locker.

Meine Damen und Herren! Ich meine, es geht hier um eine wesentliche Frage einer neuen Freizeitsportart, die – ich beruhige Sie – nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische, sogar überwiegend Einheimische ausüben, wofür wir ein neues Betätigungsfeld schaffen sollten. Die Versicherungsfragen sind zu klären, sie müssen geklärt werden. Gehen wir weg von Schutzbehauptungen! Diskutieren wir über das Thema, und versuchen wir, über eine variable Abgeltung auch den "armen Forstbesitzern" zu Geld zu verhelfen, denn sonst werden sie bitter weinen. (Beifall beim Liberalen Forum und bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.39

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Abgeordnete Rauch-Kallat. – Bitte, Frau Abgeordnete. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten.

14.39

Abgeordnete Maria Rauch-Kallat (ÖVP): Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Abgeordneter Peter! Ich werde mir erlauben – ich glaube, das muß man einfach tun –, Ihre heutige Rede an alle Wald- und Grundbesitzer zu verschicken und zu zeigen, wie "eigentumsfreundlich" das Liberale Forum eigentlich ist. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Khol: Deshalb ist Firlinger ausgetreten!)

Gerade von Ihnen, Herr Abgeordneter Peter, als Unternehmer hätte ich doch etwas mehr Einsicht und Verständnis für andere Berufsgruppen und andere Eigentumsbesitzer erwartet. Ich nehme an, daß Sie – ich glaube, der Vergleich hinkt überhaupt nicht – auch in Ihrem Tourismusbetrieb Wert darauf legen, daß das entsprechende Ausmaß an Arbeit, das Sie bei einer gewissen Leistung haben, auch entsprechend abgegolten wird. (Zwischenruf des Abg. Mag. Peter. ) Das werde ich Ihnen gleich zu erklären versuchen.


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