Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 48. Sitzung / Seite 76

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Bevor Ihr Blutdruck steigt, Herr Kollege Schweitzer: 84 Kollegen und Kolleginnen waren schon bei der Gesundenuntersuchung. Sie sind herzlich dazu eingeladen, damit es noch mehr werden! (Beifall bei der SPÖ.)

13.17

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Stampler. – Bitte. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten.

13.17

Abgeordneter Franz Stampler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! In einer großen österreichischen Tageszeitung stand kürzlich zu lesen: Österreichs Schüler sind Spitze. Um diesen Leistungsstandard zu halten beziehungsweise neue Wege im Schulgeschehen zu beschreiten, ist es notwendig, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und neue Chancen zu nützen.

Das Schulpaket, das heute hier in diesem Hohen Haus beschlossen werden soll, bietet viele Chancen. Ein wesentlicher Teil dieses Pakets ist sicherlich die Einführung der Integration auf der Sekundarstufe 1. Die Fortführung der Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die derzeit in den Volksschulen bereits gesetzlich verankert ist, ist in der Sekundarstufe aufgrund der derzeitigen Rechtslage nur schulversuchsweise in beschränktem Ausmaße möglich. In Zukunft können die Erziehungsberechtigten von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf wählen, ob sie ihrem Kind an der HS, an der Sonderschule oder an der AHS eine dem Förderbedarf gerecht werdende Schulausbildung zukommen lassen.

Die Kosten für die stufenweise aufsteigende Fortführung der Integration im Regelschulwesen auf der fünften bis achten Schulstufe werden im Jahre 1997 einen Mehraufwand von zirka 26,5 Millionen Schilling und im Endausbau im Jahre 2001 einen Mehraufwand von zirka 350 Millionen Schilling erfordern.

Jedenfalls soll darauf hingewiesen werden, daß es sich bei der Integration auf der Sekundarstufe 1 nicht um eine Leistungsintegration, sondern um eine soziale Integration handelt. Ich glaube, daß die guten Erfahrungen, die in der Volksschule gemacht wurden, uns die Ängste nehmen sollten, diesen Weg weiter zu beschreiten.

Aus eigener Erfahrung – ich führe eine Volksschule mit einer Integrationsklasse – kann ich sagen, und es wurde heute bereits mehrfach erwähnt, daß jede Integration mit dem Einsatz der jeweiligen Lehrer steht und fällt. Hier gebührt, wie ich glaube, all jenen Lehrern ein Dank, die sich schon bisher voll und ganz in den Dienst dieser guten Sache gestellt und Pionierarbeit geleistet haben! (Beifall bei der ÖVP.)

Es freut mich, daß in der Ausschußfeststellung des Unterrichtsausschusses auch festgelegt wurde, daß das Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten besonderes Augenmerk auf die Aus- und Weiterbildung von Lehrern für die Aufgaben der Sonderpädagogik legen wird.

Mit 669 Klassen, der Großteil davon im Pflichtschulbereich, ist die Steiermark auch im heurigen Jahr wieder Spitzenreiter, wenn es um die Aufnahme physisch oder psychisch behinderter sowie lernschwacher Kinder in den Regelunterricht geht.

Mehr als die Hälfte aller österreichischen Integrationsgruppen wird in steirischen Klassenzimmern unterrichtet. Darauf sind wir stolz, und wir wollen diesen Weg so weitergehen.

So sind in diesem Schuljahr schon 52 Prozent der schulpflichtigen Kinder integriert. Bereits jetzt werden in der Steiermark 167 Klassen in den Hauptschulen schulversuchsweise mit Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf geführt.

Wie sehr sich die Erziehungsberechtigten eine Integration im Pflichtschulbereich vorstellen können, zeigt, daß die Zahl der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Volksschu


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