Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 24. Sitzung / Seite 27

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Präsident Fiedler hat am Dienstag hier im Hohen Hause gesagt, der Rechnungshof habe etwas über 300 Millionen Schilling zur Verfügung. Das sind 0,2 Promille des Budgets, und das ist sehr wenig. – Die Erwachsenenbildung, liebe Kolleginnen und Kollegen, der Zukunftssektor der Bildung schlechthin, hatte aber nicht einmal diese 300 Millionen, sondern lediglich rund 160 Millionen Schilling zur Verfügung – und in diesem Budget ist das noch auf 111 Millionen Schilling gekürzt worden! Das sind weniger als 0,1 Promille des Budgets für die Erwachsenenbildung, für den Zukunftssektor der Bildung schlechthin. Das ist ein schweres Versäumnis dieser Bundesregierung bei der Erstellung dieses Budgets. Und wenn es nur das wäre, wäre das bereits ausreichend, um diesem Budget nicht die Zustimmung zu erteilen.

Sowohl die Industriellenvereinigung als auch der ÖGB-Vorsitzende Fritz Verzetnitsch haben eine Weiterbildungs-Milliarde gefordert. – Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wo ist denn dieses gemeinsame Anliegen in diesem Budget verwirklicht? Selbst der Rechnungshof hat gemeint – und der ist bestimmt nicht fürs Geldverschwenden bekannt –, wir müssten in die Erwachsenenbildung mehr investieren. – Tatsache ist jedoch, diese wird von 160 auf rund 111 Millionen Schilling gekürzt, obwohl es Konzepte für diesen Bereich gäbe, auch aus dem Ministerium, die ich für sehr gut halte.

Ein Ministerium, liebe Kolleginnen und Kollegen, das einer der Säulen des Bildungssystems einen derart beschämenden Platz zuweist, verdient eigentlich gar nicht, Bildungs ministerium genannt zu werden. – Ich weiß, das ist eine harte Aussage, aber dieser geringe Stellenwert für die Erwachsenenbildung ist eines Bildungsministeriums nicht würdig. (Beifall bei der SPÖ.)

Zuletzt zur Informationsgesellschaft: Laptop ja, Laptop nein?, das ist die Frage. Wir haben uns daher gedacht, wir bringen einen Entschließungsantrag ein, damit geklärt ist, dass mehr Mittel für diese Informationstechnologien zur Verfügung gestellt werden müssen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Dieter Antoni, Christian Faul, Mag. Kurt Gaßner, Mag. Christine Muttonen, DDr. Erwin Niederwieser betreffend Bericht des Budgetausschusses (80 und Zu 80 der Beilagen) über die Regierungsvorlage betreffend das Bundesfinanzgesetz für das Jahr 2000 sowie Anlagen (60 und Zu 60 der Beilagen) zu Informationstechnologie – Offensive an Schulen

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Entschließung

Der Nationalrat hat beschlossen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert im Sinne des Beschlusses des Europäischen Rates und den Empfehlungen des Rechnungshofes die Ausstattung aller Schulen mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien rasch zu forcieren und Maßnahmen zu setzen, damit alle SchülerInnen und Erwachsenen jederzeit die Möglichkeit haben, diese zu nutzen.

Weiters muss die Lehreraus- und Fortbildung im IT-Bereich konsequent ausgeweitet, die Schulen als moderne Lernzentren zugänglich gemacht und die Möglichkeit zur Aus- und Fortbildung allen Bevölkerungsgruppen eröffnet werden.

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Das sollte etwas sein, worüber wir uns einig sind. Ich würde Sie bitten – es ist das "nur" ein Entschließungsantrag –: Geben Sie dem Ihre Zustimmung!

Lassen Sie mich mit einem Zitat aus dem Buch "Zukunft gewinnen, Bildung erneuern" schließen. Es wird darin Aris de Geus, langjähriger Personalvorstand von Shell und zurzeit Direktor der London Business School, mit dem Satz zitiert:


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