Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 185

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Kaffee-Erzeugerländer wichtig ist und dass es auch wichtig ist, eine Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Kaffee-Ausfuhrländern und den Kaffee-Einfuhrländern herbeizuführen. Wenn ich nur an die Konsumation hier in der Cafeteria denke, so sind wir, meine ich, natürlich alle dafür, dass es beim Kaffeehandel zu keinen Einschränkungen kommt.

Ich möchte aber trotzdem anführen, dass es, da fast ausschließlich Entwicklungsländer betroffen sind – dort wird eben der meiste Kaffee erzeugt –, auch darum geht, wie wir diese Länder, die Bevölkerung dort wirksam unterstützen können. Ich denke, dass das nicht allein mittels dieses Kaffee-Übereinkommens geschehen kann, sondern wichtig wäre vor allem auch der faire Handel mit Kaffee.

Es gibt eine Organisation, TransFair Österreich, die versucht, durch fairen Handel tatsächlich stabile Verhältnisse für die Bevölkerung in den Ländern des Südens zu sichern. Da geht es um existenzsichernde Preise und stabile Einkommen für die Erzeuger durch langfristige Abnahmeverträge, durch den Direkteinkauf ohne Zwischenhändler und die Vorfinanzierung sowie eine Mindestpreissicherung.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Bevölkerung in den Ländern des Südens hat ein Recht auf gerechte Preise genauso wie unsere Bauern oder die Bauern in den europäischen Ländern. (Beifall bei der SPÖ.) Sie hat ein Recht darauf, gerechte Preise für ihre landwirtschaftlichen Produkte zu verlangen.

Ich würde mir – diesbezüglich ist vom Europäischen Parlament bereits eine Entschließung gefasst worden – eine verstärkte Unterstützung des fairen Handels durch die Europäische Union wünschen. Ich bin auch sehr zuversichtlich, denn im Unterausschuss des Außenpolitischen Ausschusses, der sich derzeit mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit befasst, hat Frau Mag. Hakl von der ÖVP bereits angekündigt, dass sie dafür eintreten wird, den fairen Handel in Österreich zu unterstützen. Ich hoffe, Herr Minister, dass wir existent wirklich zu einer gesetzlichen Vorlage kommen, die tatsächlich im Sinne der Produzenten und natürlich auch im Sinne der Konsumenten und Konsumentinnen in Österreich ist.

Ein Punkt in diesem Internationalen Kaffee-Übereinkommen ist auch, dass angesichts des Umstandes, dass die Kaffeeproduktion für viele Länder des Südens sehr wichtig ist, der Kaffeeverbrauch gefördert werden soll. Umso mehr gilt es aber auch, den Anteil des fair gehandelten Kaffees zu erhöhen, und dieser ist in Österreich noch sehr gering. In Österreich werden nur 0,5 bis 0,7 Prozent des Kaffees im Wege des fairen Handels verkauft, obwohl wir diesen Kaffee nicht nur in den "Weltläden" verkaufen, sondern er bereits auch im freien Handel zu erhalten ist.

Ich denke, es müsste unser aller Anliegen sein, auch in Zukunft vom Parlament unterstützend darauf einzuwirken, dass der fair gehandelte Kaffee einen größeren Stellenwert erhält. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.29

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Abgeordneter Haigermoser. Er hat das Wort.

18.29

Abgeordneter Helmut Haigermoser (Freiheitliche): Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Einige kurze Anmerkungen zum Internationalen Kaffee-Übereinkommen: Frau Kollegin! Das Ganze war kein Versäumnis des Wirtschaftsministers, sondern der damaligen Koalition insgesamt, die im letzten Jahr ihrer Tätigkeit nur gestritten und offensichtlich so manche Dinge übersehen hat. (Abg. Dr. Mertel: Hören Sie auf!)  – Ich verstehe zwar Ihr entwicklungspolitisches Engagement, aber grundsätzlich wären auch Sie gefragt gewesen, Dinge einzumahnen. Also bitte keine Kindesweglegung Ihrerseits! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

In der vorliegenden Präambel sind ja die Politikfelder festgeschrieben, und es ist schon ganz interessant, sich diese Dinge noch einmal zu Gemüte zu führen. Wir bekennen uns als Freiheitliche dazu, das einmal vorweg. Ich zitiere: in Anerkennung der Tatsache, dass es wünschenswert ist, ein Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch zu vermeiden, das zu ausge


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