Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 30. Sitzung / Seite 187

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18.34

Abgeordneter Erwin Hornek (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren! (Abg. Dr. Lichtenberger: Können Sie das wiederholen, Herr Kollege? – Abg. Haigermoser: Ja: Beim Wähler sollen Sie sich entschuldigen, dass sie Sie gewählt haben! – Abg. Ing. Westenthaler: Wenn man sich gleich danach entschuldigt, ist es also kein Ordnungsruf! Das ist neu! Das ist neu!)

Der Internationale Kaffeerat hat bei seiner Tagung in London im Juli 1999 eine zweijährige Verlängerung der Geltungsdauer des Internationalen Kaffee-Übereinkommens von 1994 beschlossen. (Abg. Ing. Westenthaler: Wenn man sich nachher gleich entschuldigt, ist es kein Ordnungsruf! Okay!)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Herr Kollege Westenthaler! Über die Ordnungsrufe wird hier am Präsidium entschieden – und nicht von Ihnen! (Abg. Ing. Westenthaler: Es geht nicht, dass eine Abgeordnete einen anderen Abgeordneten ...!)

Ich habe gehört, dass Herr Abgeordneter Gaugg einer Abgeordneten gesagt hat, sie soll nicht dauernd "keppeln", und ich habe das an sich als ungeheuerlich empfunden. (Die Abgeordneten Ing. Westenthaler und Mag. Schweitzer: Was war jetzt?) Aber im Sinne einer vernünftigen und friedlichen Stimmung habe ich diesen Ordnungsruf nicht erteilt, und ich lasse mir von Ihnen auch keinen anderen Ordnungsruf oktroyieren. (Abg. Ing. Westenthaler: Wenn man sich entschuldigt, gibt es keinen Ordnungsruf!) Wer sagt das? Das sage ich überhaupt nicht! (Abg. Ing. Westenthaler: Sie hat "Dummheit" gesagt zu einem Abgeordneten, und das ist meiner Meinung nach ein Ordnungsruf!)

Herr Abgeordneter Hornek ist am Wort! – Bitte.

Abgeordneter Erwin Hornek (fortsetzend): Geschätzte Damen und Herren! Vielleicht ein Vorschlag zum Konsens: In der Cafeteria gemeinsam eine Schale Kaffee trinken und anschließend diese Angelegenheit ausdiskutieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich werde meine Rede kurz halten, weil die maßgeblichen Dinge von meinen Vorrednern bereits dargelegt wurden, und ich kann dem Grundsatz, einem fairen Handel beizutreten und den Produzenten korrekte Preise zu bezahlen, einfach nur beipflichten, ebenso wie ich auch dem Vergleich mit den österreichischen Bauern beipflichten kann.

Geschätzte Damen und Herren! Ich hoffe, dass dieses Kaffee-Übereinkommen genau diesem Zweck dient und dass wir in der Folge keine langen Diskussionen haben werden, weil wir diesem Kaffee-Übereinkommen beitreten. Österreich hat eine lange Kultur in diesem Bereich, die auf ein Überbleibsel zurückzuführen ist, denn im Zuge der Türkenbelagerung ist Kaffee bei uns in Wien geblieben. Wir haben eine tolle Kaffeehauskultur, und wir können davon touristisch im höchsten Maße profitieren. Die Österreicher haben mit dem Kaffee ein Lieblingsgetränk, sie trinken – Sie hören nicht falsch! – 23 Milliarden Tassen Kaffee im Jahr.

Ich habe nur einen einzigen kleinen Zusatz zur fachlichen Komponente. Es ist zweifellos schwer, sich im botanischen Bereich in Bezug auf Kaffee im Detail auszukennen, aber eine hier anwesende Expertin hat mir gesagt, sie züchtet selbst Kaffee, und die Bohnen sind zuerst grün, werden dann rot, aber das wahre Aroma entwickeln sie erst dann, wenn sie schwarz sind. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Ich wünsche mir Ihre Zustimmung. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

18.37

Präsident Dr. Heinz Fischer: Weitere Wortmeldungen dazu liegen nicht vor. Die Debatte ist daher geschlossen.

Wir gelangen als Erstes zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses, dem Abschluss des gegenständlichen Staatsvertrages in 95 der Beilagen die Genehmigung zu erteilen.


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