Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 125

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Dieses überregionale Denken erfordert natürlich auch ein Umdenken bei politischen Entscheidungsträgern. Positive Effekte dieser Vernetzung von Wirtschaftsbetrieben, von öffentlichen Einrichtungen, Ämtern, Banken und so weiter sind natürlich in großer Zahl vorhanden, wie etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der Telearbeit, im Bereich von Callcentern und Teleparks.

Dieser Breitbandfunk, der hier eingerichtet wird, erzielt eine Übertragungsrate von 2 Megabit in der Sekunde. Das entspricht etwa 30 ISDN-Leitungen und stellt in diesem Bereich einen Quantensprung dar. Es eröffnen sich zukunftsträchtige Bereiche wie Telelearning, Telearbeit und eine weltweite Anbindung mittels eines Servers an das internationale Netz.

Die drahtlose Übertragung großer Datenmengen war bislang nicht üblich – in einer besonders krisengeschüttelten Region wie der genannten natürlich eine Riesenherausforderung für die Zukunft, zudem auch ein Kostenfaktor beziehungsweise ein Wettbewerbsfaktor für Betriebe in diesem Bereich.

Im Bildungsbereich setzt die dort angesiedelte Handelsakademie Voitsberg einen Ausbildungsschwerpunkt im Bereich Informationstechnologie und E-Commerce. Die große Nachfrage zeigt, dass die Jugendlichen sehr großes Interesse an diesen Themen und speziell an der Informationstechnologie haben. Neu regieren, wie wir es verstehen, bedeutet auch, solche bildungspolitischen Mängel ehebaldigst zu korrigieren. Es ist an der Zeit, das vorhandene Potential, das unsere leistungswillige Jugend darstellt, auch in gezielter Form einzusetzen. Und dieses Pilotprojekt, diese wichtige Ausbildungsinitiative, zeigt, dass es mittel- und langfristig die Aufgabe ist, hier im Land geeignete Informationstechnologie-Fachkräfte selbst auszubilden, um damit den "Import" ausländischer Fachkräfte überflüssig zu machen. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

19.32

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. Die Uhr ist wunschgemäß auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

19.32

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Laut schreiend und zum Teil unflätig haben Sie gestern in der Früh versucht, ein Verkehrschaos herbeizureden, das dann wirklich so nicht stattgefunden hat. (Abg. Gaugg: Was ist jetzt los?) Herr Klubobmann Westenthaler war gestern röter als seine Solarbräune, er war sehr aufgeregt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Khol: Beklagen Sie Ihr eigenes Unvermögen? Auch das Menschenketterl ist nur deswegen ein Ketterl gewesen, weil Sie nicht mehr mobilisieren können! Sie haben das letzte Aufgebot mobilisiert!)

Aber kehren wir zur Verkehrspolitik zurück. Ich habe das Gefühl, dass sich auch für die Pendlerinnen und Pendler in Österreich in Zukunft ein Chaos abzeichnen wird, nämlich auf Grund Ihrer Verkehrspolitik, meine Damen und Herren. Sie waren weder dazu bereit, eine Werbeoffensive für die Pendlerinnen und Pendler zu starten, mit der Chance, möglichst viele Menschen für den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu gewinnen, noch waren Sie dazu bereit, zum Beispiel die Gemeinwirtschaftlichen Leistungen im Budget 2001 zu erhöhen, und das, obwohl eine Inflationsrate von 3,2 Prozent prognostiziert war.

Das heißt, AutofahrerInnen werden geschröpft, und jetzt werden auch die BahnfahrerInnen massiv bestraft. (Abg. Gaugg: Die Bahnfahrer nicht?) Ich frage Sie: Womit sollen die Menschen in die Arbeit fahren? Das Beamen ist, glaube ich, noch nicht so weit entwickelt. (Beifall bei der SPÖ.)

Vignette, Benzinpreis und Kfz-Steuer kosten die Autofahrer und Autofahrerinnen 13 Milliarden Schilling jährlich, und jetzt müssen auch noch die BenützerInnen öffentlicher Verkehrsmittel die dritte Preiserhöhung in nur zwölf Monaten in Kauf nehmen. (Abg. Gaugg: Die bösen Wiener Verkehrsbetriebe!) Beispiel: Eine Monatskarte von Wien nach Wiener Neustadt wurde zuerst um 40 S teurer, dann um 110 S und wird im Jahr 2001 noch einmal um 70 S teurer. Der Preis wird also auf 1 200 S pro Monat erhöht.


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