Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 55

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Ebenso ist die Kahlschlagwirtschaft nach österreichischem Forstgesetz derzeit sehr wohl möglich. Es gab im letzten Jahr massive Kahlschläge auf Kärntner Berghängen. Dort wurde massiv ausgeholzt, es blieben dort zwischen den Schlägen schmale Waldremisen stehen. Das nennen Sie dann eine naturnahe Waldbewirtschaftung?!

Das wird mit dem neuen Gesetz noch verstärkt, meine Damen und Herren! Darauf sollten Sie Ihr Augenmerk richten und nicht auf die 5 oder 10 oder 100 Mountainbiker, die sich der Natur angepasst mit einem Fahrrad in der Landschaft bewegen! Ich glaube, das ist eine völlig falsche Sichtweise, die Sie hier an den Tag legen, und wir werden sowohl im Landwirtschaftsausschuss als auch im Plenum an dieser Regierungsvorlage zum Forstgesetz noch massiv Kritik üben.

Meine Damen und Herren von ÖVP und FPÖ, geben Sie sich einen Ruck! Nehmen Sie die Gelegenheit wahr und stimmen Sie diesem Initiativantrag zu, denn letztendlich ist er ein richtiges Signal an Tausende Österreicherinnen und Österreicher und auch an die österreichische Tourismuswirtschaft! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.46

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Lexer. Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist wunschgemäß auf 6 Minuten eingestellt. – Bitte. (Abg. Mag. Schweitzer  – in Richtung des Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber –: Mich hast du nicht überzeugt! – Ruf bei der SPÖ – in Richtung des Abg. Mag. Schweitzer –: Du hast ja keine Berge im Burgenland!)

11.47

Abgeordneter Reinhold Lexer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte zunächst kurz auf die Argumente meiner Vorredner eingehen. Es ist eines klar: dass dieser Antrag jedes Jahr deshalb wieder kommt, deshalb immer wieder von den gleichen Abgeordneten vorgetragen wird, um bei jenen, die den Wald nutzen wollen, Eindruck zu schinden.

Meine Damen und Herren! Wir wollen auch, dass möglichst alle, möglichst viele Forstwege und Forststraßen freigegeben werden, nur, die Vorgangsweise, wie man zu diesem Ziel kommt, ist bei uns eine andere.

Herr Pirklhuber, ich bin sehr erstaunt darüber, dass man das Leben im Wald nicht wirklich sieht. Es geht nicht nur um den Traktor, der durch den Wald fährt, sondern es geht auch um das Wild, das darin lebt, und es ist eben ein Unterschied, ob da Hunderte Touristen durchfahren oder ob eine Nutzung durch die Landwirtschaft erfolgt. Daher glaube ich, dass diese Frage nicht allein von Seiten des Bundes zu lösen ist, sondern dass wir differenziert nach Regionen vorgehen sollten. Wir müssen gemeinsam mit den Gemeinden, mit den Ländern, mit den Verbänden eine Lösung finden. Zum Beispiel könnte man die breiteren Forststraßen freigeben. (Beifall bei der ÖVP.)

Als Sportpolitiker möchte ich auf Grund der steigenden Nachfrage natürlich erreichen, dass möglichst alle Forstwege geöffnet werden, aber als Sportpolitiker mit Grundsätzen möchte ich auf die Vorgangsweise achten. Eine rücksichtslose und wilde Öffnung der Forstwege kommt für die Regierungspartei ÖVP nicht in Frage! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Wittmann  – eine Tafel in die Höhe haltend, auf welcher verschiedene Verkehrszeichen abgebildet sind –: Das ist Ihre Politik!)

Der Schutz der Natur, des Waldes als ökologisch wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft ist uns dabei ein großes Anliegen, genauso wie die Anliegen der Waldbesitzer und der Jäger. Darüber hinaus sind wichtige Sicherheitsfragen zu klären, und daher ist es von uns abzulehnen, eben alle Wege zu öffnen.

Wir sind als Sportpolitiker auch an einem möglichst großen Angebot für den Tourismus interessiert, wir sind als Sportpolitiker dafür, dass wir gemeinsam mit den anderen Beteiligten Konzepte erarbeiten, die uns diesem Ziel näher bringen.


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