Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 92. Sitzung / Seite 70

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Es gibt im Burgenland natürliche Ressourcen, sie sind nur nicht frei zugänglich, weil alles dem Großgrundbesitzer Esterházy gehört. (Beifall bei der SPÖ.)

12.37

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Schwemlein. Die Redezeit ist wunschgemäß auf 3 Minuten eingestellt. – Bitte.

12.38

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine Damen und Herren! Ich kann nur sagen: Wieder einmal typisch, der Verlauf dieser Debatte! Kein einziger Touristiker kommt ans Rednerpult! (Abg. Dr. Trinkl: Der einzige Schwemlein!) Es hat sich die Freiheitliche Partei von der Tourismuswirtschaft verabschiedet, es hat sich die ÖVP von der Tourismuswirtschaft verabschiedet. Wer war von der ÖVP am Rednerpult? – Landwirte! Landwirte, die natürlich auch davon betroffen sind.

Was mich an dieser Debatte stört, meine Damen und Herren, ist, dass Sie es zwar als eine Selbstverständlichkeit ansehen, dass die Freizeit- und Tourismuswirtschaft einen wesentlichen Stellenwert in Österreich hat, aber anstatt ihr zu helfen – was sie dringend bräuchte –, behindern Sie sie überall! Das möchte ich von dieser Stelle aus einmal klar und deutlich unterstreichen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ihre Argumente betonen immer wieder die Möglichkeiten, die es bereits gibt. Ich darf Ihnen in Erinnerung rufen (Zwischenruf der Abg. Dr. Fekter )  – auch Ihnen, Frau Kollegin –, dass Österreichs Anteil am europäischen Tourismusmarkt von 9 Prozent auf 5 Prozent abgesunken ist, Tendenz weiter fallend. Ich frage Sie: Wohin wollen Sie diesen durchaus motivierten, aber angeschlagenen Wirtschaftsbereich noch treiben?

Das Entscheidende für den Erfolg der Freizeit- und Tourismuswirtschaft ist, dass das Angebot passt. Dem Gast – ob Mann oder Frau oder Kind –, der in Österreich seinen Sommerurlaub verbringt, ist es völlig egal, wem der Mountainbikeweg gehört. Was er aber haben möchte, ist die Möglichkeit der Nutzung. Der Gast will Vielfalt, aber Sie berauben ihn dieser Möglichkeiten, und das ist eine wirtschaftsfeindliche Einstellung! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine Damen und Herren! In den letzten Jahren haben uns alle unsere Nachbarländer, die im Bereich der Freizeit- und Tourismuswirtschaft zulegen konnten, den Weg vorgegeben, wie man auch im Bereich des Mountainbikings vorzugehen hat. Was wir hier im österreichischen Parlament abliefern, die Bemühungen, die seitens der Sozialdemokratie seit Jahren in ehrlicher Art und Weise geführt werden, um zu einem Rechtszustand zu kommen, der auch der Tourismuswirtschaft hilft, werden von Ihnen unterwandert, werden von Ihnen behindert. Das soll der österreichischen Freizeit- und Tourismuswirtschaft von dieser Stelle aus auch gesagt werden. Diese Regierung ist dem Tourismus in Österreich gegenüber feindlich eingestellt! (Beifall bei der SPÖ.)

12.40

Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zum zweiten Mal zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Schwarzenberger. Die Uhr ist wunschgemäß auf 1 Minute eingestellt. – Bitte.

12.40

Abgeordneter Georg Schwarzenberger (ÖVP): Herr Präsident! Frau Vizekanzlerin! Meine geschätzten Damen und Herren! Es gab soeben einige Aussagen, die einer Antwort bedürfen.

Herr Abgeordneter Schwemlein, ich habe mir die Tourismus-Statistik genau angesehen. Österreich hatte im Jahre 1996 112 Millionen Übernachtungen, 1999 waren es 112,7 Millionen Übernachtungen. In der Schweiz waren es 1996 66 Millionen und 1999 68 Millionen, um 2 Millionen mehr. In Südtirol waren es 1996 95,3 Millionen und im Jahre 1999 nur 23 Millionen Übernachtungen. In Bayern waren es 26,7 Millionen im Jahre 1996, im Jahre 1999 27,1 Millionen. – Eine parallel laufende Entwicklung in allen mitteleuropäischen Ländern!


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