Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 114

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

„Vorarlberger Nachrichten“. Gefesselt von der Bürokratie, schreibt der „Standard“. Die Künstler­versicherung als Akt der Künstlerknebelung. Als Stiefkinder am Rande. – Das steht als Über­schrift auf „ORF ON“. Schwerpunkt Film ist zum Stiefkind der Kulturpolitik verkommen. Oder: Im sozialen Off, das schreibt die IG-Kultur in ihrer Ausgabe von „Kunst und Kultur“.

Das Budgetprovisorium 2003 und die damit verbundenen Kürzungen der Ermessensausgaben könnten für zahlreiche Initiativen, die bereits jetzt am Rande der Existenz stehen, das endgül­tige Aus bedeuten, denn die Erfahrungen haben gezeigt: Diese Einsparungsmaßnahmen be­treffen vor allem die freie Kulturszene.

Es scheint, dass sich die moderne und innovative Kunst unter dieser konservativen Regierung nicht entwickeln kann. Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, nehmen der jungen Kunst die Luft zum Atmen. Ich fordere Sie auf: Fördern Sie alle Bereiche der Kunst und Kultur, und bieten Sie Entwicklungsmöglichkeiten für viele anstatt nur für einige wenige!

Was mich besonders betroffen macht, ist das geringe Engagement des Kunst-Staatssekretärs, aber auch des Herrn Bundeskanzlers für die Kunst. Es wurden die Kürzungen von 3 Prozent im Vorjahr kommentarlos hingenommen, und offensichtlich werden auch die Kürzungen von 5 Pro­zent in diesem Jahr kommentarlos hingenommen.

Sehr geehrte Damen und Herren von den Regierungsparteien! Treten Sie doch offensiv für die Kunst und Kultur ein! Ich glaube, die Kunst hätte sich das verdient. – Wir können diesem Budgetprovisorium nicht zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

16.33


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ellmauer. Herr Abge­ordneter, Sie sind am Wort; wunschgemäß 5 Minuten. – Bitte.

16.33


Abgeordneter Matthias Ellmauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mit dem heutigen Beschluss des Budgetprovisoriums für das Jahr 2003 sichert der Nationalrat stabile Staatsfinanzen unter der Prämisse der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Ein Weg, der von Bundeskanzler Wolf­gang Schüssel in der vergangenen Legislaturperiode beschritten wurde, findet nun seine Fort­setzung. Durch das gesetzliche Budgetprovisorium wird das automatisch in Kraft getretene ab­gelöst und damit die Finanzierung der Institutionen des Staates sichergestellt. Verantwortungs­voller Umgang mit den Staatsfinanzen schon am Beginn einer Legislaturperiode schlägt sich in einer stabilen und nachhaltigen Budgetgestaltung nieder. Der sorgsame Umgang mit dem Geld der Steuerzahler wird es auch sein, der diese Regierung auszeichnet.

Schon in der vergangenen Legislaturperiode ist es der Bundesregierung unter Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser gelungen, eine Kehrtwendung von der jahrelangen Schul­denpolitik hin zum verantwortungsbewussten Wirtschaften zu vollziehen. Der Bund hatte dabei ein überaus erfolgreiches Vorbild. So findet Oberösterreichs Budgetpolitik international Aner­kennung. Die renommierte Ratingagentur Standard & Poor’s hat dem Land Oberösterreich auch 2002 die höchste Bonitätsstufe, das so genannte Triple A bestätigt. Kein Wunder, beweist doch Oberösterreich zum Beispiel mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent im Jahresdurchschnitt hohe Kompetenz in der Arbeitsmarktpolitik.

Das kann man leider nicht von allen Bundesländern behaupten. Nur zum Vergleich: Wien hat eine Arbeitslosenquote von rund 9 Prozent – nicht gerade ein Ruhmesblatt.

Oberösterreich ist aber nicht nur Vorbild bei der Arbeitslosenquote. Oberösterreich ist mit 25 Pro­zent Exportanteil das wichtigste Exportbundesland der Republik. Das Land Oberöster­reich hat es geschafft, das siebente Budget in Folge ohne Neuverschuldung zu beschließen, und ist dabei noch der größte Nettozahler unter den Bundesländern an die Republik. Seit März 2002 ist Oberösterreich generell schuldenfrei. (Beifall bei der ÖVP.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite