Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 115

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Dieses Budgetprovisorium, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist ein klares Signal der Stabilität an Wirtschaft und Bevölkerung bis zum Beschluss eines entsprechenden Budgets. Ziel sind eine optimale Lösung für die Steuerzahler und gute Konditionen an den Finanzmärkten.

Immer wieder weisen Wirtschaftsforscher auf die hohe Bedeutung geordneter Finanzen für die Qualität des Wirtschaftsstandortes hin. Sie sind heute ein entscheidender Benchmark im inter­nationalen Wettbewerb der Regionen. Wir wollen auch weiterhin zu den besten Wirtschafts­standorten der Welt gezählt werden. Dafür sind Reformen nötig, die wir umsetzen müssen. Wir messen uns nicht am Durchschnitt – und das haben wir, wie internationale Vergleiche auch zeigen, nicht nötig. So hat Deutschland zum Beispiel ein Defizit von 3,7 Prozent des Brutto­inlandsproduktes, Frankreich eines von 3 Prozent, Italien eines von 2,3 Prozent. Wir hingegen haben ein Defizit in der Höhe von nur 0,6 Prozent.

Sie sehen, meine Damen und Herren: Österreich gehört europaweit zu den Besten. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass das auch weiterhin so bleibt! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Partik-Pablé.)

Die immer wieder geäußerten Sorgen, dass die vorgesehene Ausgabenbindung, Frau Mutto­nen, von 5 Prozent in einzelnen Ressorts zu Finanzierungsschwierigkeiten führen könnte, sind unbegründet. Die Erfahrungen mit der Ausgabenbindung bei früheren gesetzlichen Budgetpro­visorien zeigen deutlich, dass es hier keine Probleme gab. Die 3-prozentige Bindung des Vor­jahres konnte ausnahmslos und problemlos eingehalten werden.

Meine Damen und Herren! Die Ausgabenbindung dient der stabilitätsorientierten Haushaltsfüh­rung. Es geht darum, bei Schwerpunktsetzungen der Investitionen in den Bereichen der Bildung und Forschung sowie der Infrastruktur die Defizitentwicklung durch einen restriktiven Budget­vollzug in einer akzeptablen Bandbreite zu halten. Es ermöglicht den haushaltsführenden Orga­nen einen gewissen Freiraum, verlangt aber auch den Einsatz ihrer Managementqualitäten.

Das Ansehen Österreichs als erstklassiger Schuldner darf nicht in Frage gestellt werden. Die Finanzmärkte reagieren äußerst sensibel auf schlechte Nachrichten. Deshalb ist es unverant­wortlich, durch Polemik, Herr Kollege Matznetter, den Standort Österreichs zu gefährden! (Bei­fall bei der ÖVP.)

16.38


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Heinzl. Redezeit: 5 Mi­nuten. – Bitte.

16.38


Abgeordneter Anton Heinzl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Der vorliegende Antrag auf Fassung eines gesetzlichen Budgetprovisoriums bietet, wie ich meine, beste Gelegenheit, die danieder­liegende österreichische Bauwirtschaft durch die Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte an­zukurbeln. Angesichts der Wirtschaftslage und der weltpolitischen Instabilität ist es wichtig, gerade jetzt von Seiten der österreichischen Regierung eine stabilisierende Wirkung auf unsere Volkswirtschaft auszuüben.

Sinnvolle Infrastrukturprojekte kurbeln bei ihrer Umsetzung die Wirtschaft an und sichern über Jahrzehnte hinaus die Leistungsfähigkeit Österreichs. Ich möchte hier, sehr geehrte Damen und Herren, Hohes Haus, drei Projekte für den Ausbau der Westbahn nennen, die sofort umgesetzt werden können und dabei gleichzeitig die Schieneninfrastruktur und die Bauwirtschaft im niederösterreichischen Zentralraum stärken werden.

Die Güterzugumfahrung St. Pölten ist eines der wichtigsten Teilprojekte des Ausbaus der West­bahnachse – dies vor allem deshalb, weil der mitten in der Stadt gelegene St. Pöltener Haupt­bahnhof bereits jetzt tagtäglich wie ein Nadelöhr für den Güterverkehr wirkt. Dieses Projekt war bereits geplant, dieses Projekt war bereits bewilligt, finanziert und sogar teilweise schon errichtet.

 


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