Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 148

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Abg. Eder  auf den leeren Platz des Abg. Parnigoni deutend –: Ich hab’ eh geschaut, wo er ist!)

Ich bin wirklich überrascht über die Auffassungen so mancher Abgeordneter über den Rechts­staat und den Verfassungsstaat, darüber, dass zum Beispiel Frau Abgeordnete Stoisits sagt, der Unabhängige Bundesasylsenat verliere jede Unabhängigkeit, wenn er dem für Asylfragen zuständigen Minister unterstellt sei. – Da kann ich wirklich nur sagen: Frau Abgeordnete Stoisits, Sie kennen die Gesetze nicht. (Abg. Dr. Jarolim: Das ist grauenhaft, was Sie da sagen!) Sie kennen auch die Verfassung nicht. Informieren Sie sich einmal, und dann machen Sie Ihre Pressedienste! (Abg. Eder: Das ist wirklich arg!) Das wäre wirklich besser. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Jedenfalls bildet dieses Bundesministeriengesetz eine gute Grundlage für eine gute und aussichtsreiche Zusammenarbeit der Regierung. Wie gesagt: Machen Sie sich um Ihre eigene Position und um Ihre eigene Partei Sorgen, und nicht um die Freiheitliche Partei! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Öllinger. – Abg. Eder: Oberlehrerin!)

18.55


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Staatssekretär Morak. – Bitte.

18.55


Staatssekretär im Bundeskanzleramt Franz Morak: Herr Präsident! Verehrte Kollegen auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren des Plenums! Herr Kollege Wittmann, ich kann Ihnen eine gute Botschaft übermitteln: Als ich heute Vormittag Herrn Vizekanzler Haupt ge­sehen habe, hat er sein Gesicht noch gehabt. (Abg. Eder: Aber jetzt nicht mehr!) – Ich nehme an, in der Zwischenzeit ist nichts anderes passiert. Ich hoffe, das ist eine gute Nachricht für Sie. (Abg. Mag. Posch: Man kann auch das Gesicht verlieren!)

Meine Damen und Herren! Das Bundesministeriengesetz ist jener Rahmen, der neben dem Regierungsübereinkommen die Grundlage der Arbeit dieser Bundesregierung bildet, und ich mache Sie darauf aufmerksam, dass die Kompetenzverteilung und Ressortaufteilung den jeweils prioritären Herausforderungen anzupassen sind. (Abg. Öllinger: „Jeweils prioritär“!) Ich glaube, das ist die Hauptaussage, die hier getroffen werden soll.

In einer Zeit, in der neue terroristische Gefahren, kriegerische Auseinandersetzungen und neue Be­drohungsszenarien auf uns warten, ist es nur redlich – und, so glaube ich, auch erforder­-lich –, dass es eine Bündelung der Agenden der inneren Sicherheit im Bundesministerium für Inneres gibt. Ich meine auch, dass sich die bewährten sozialen Sicherungssysteme, die seit dem späten 20. Jahrhundert auf dem Prüfstand stehen und die Sicherung für das 21. Jahr­hundert gewährleisten sollen, im Mittelpunkt der Tätigkeit dieser Bundesregierung befinden und dass zur Bewältigung dieses Kernthemas der Bundesregierung die Schaffung eines eigenen Ge­sundheitsressorts notwendig ist.

Meine Damen und Herren! Auch der fortschreitenden Integration der Europäischen Union, den neuen Chancen und Herausforderungen wurde mit der Besetzung dieser Bundesregierung und mit der Größe dieser Bundesregierung Rechnung getragen. (Abg. Eder: Das merkt man!)

Außerdem denke ich, dass die Errungenschaften aus dem Jahr 2000 beibehalten wurden, und damit meine ich einerseits die Schaffung des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft  mittlerweile hat sich ja auch die rot-grüne Regierung in Deutschland dazu bekannt –, aber auch die Zusammenlegung von Landwirtschaft und Umwelt zu einem „Lebensministerium“; für die Weiterführung dieses Weges ist wohl der hier auf der Regierungsbank sitzende Bundesminister Pröll durchaus ein Garant.

In einigen Bereichen wurden Nachjustierungen getroffen. Ich meine damit die Fokussierung auf Frauenagenden und deren Zusammenlegung mit dem Gesundheitsbereich. Diese Agenden fallen unter die Zuständigkeit einer Frau, die gerade in diesem Bereich schon große Arbeit und große Leistungen vollbracht hat, nämlich Frau Bundesministerin Maria Rauch-Kallat.

 


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