Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 112. Sitzung / Seite 201

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meine die Bundesmuseen ebenso wie die Regionalmuseen – betrifft. Die Kunst hat sich schon lange von ihrer Gebundenheit an Hauptstädte befreit. Mit Hilfe moderner Kommunikationstechniken und Werbestrategien kommt die Welt zu den BürgerInnen.

Diese wiederum sind flexibel geworden und reisen gerne. Kulturtourismus ist im Zunehmen, wie wir an unseren Kulturhauptstädten sehen können. Graz war so ein hervorragendes Beispiel. Aber ich bin sicher, auch Linz wird sich in eigener Art und Weise präsentieren, und ich freue mich schon darauf.

Kunst floriert also in allen Bundesländern und in den Städten. Sie entwickelt sich stän­dig neu, sie entwickelt sich weiter. Unsere Kulturpolitik trägt dem Rechnung. Gerade in Zeiten verkürzter Budgets und sparsamer Anlagen, eines wirtschaftlichen Denkens gibt es Steigerungen, keine gewaltigen, aber doch Steigerungen.

Auch wenn Sie von der Opposition durch Zahlenakrobatik oder Recheninterpretationen sehr gerne die Öffentlichkeit und speziell auch die Kulturschaffenden verunsichern: Ich behaupte, dass unsere Kulturpolitik gut strukturiert ist, dass sie transparent und nach­vollziehbar ist, dass es eine nachhaltige Kulturpolitik ist, die sich bemüht, einer ständig in Entwicklung befindlichen Kunstszene und Kulturszene gerecht zu werden. Ich denke, sie tut das sehr gut. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Dr. Partik-Pablé.)

19.04


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.

 


19.04.22

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine Damen und Herren! Das vorliegende Kulturabkommen ersetzt das bisher zwischen Österreich und Kroatien geltende Kulturabkommen und regelt die Zusammenarbeit von Institutionen beider Länder in den Bereichen Kultur, insbesondere aber der Kunst, Schul-, Bildungs- und Hochschulwesen, Forschung, Wissenschaft sowie Jugend und Sport. Die Kooperation mit Kroatien auf dem Gebiet der Bildung und Kultur erachte ich als besonders wichtig.

Es ist erfreulich, dass der intensive Kulturaustausch zwischen Österreich und Kroatien fortgesetzt und verfestigt werden soll, wie Kunststaatssekretär Morak anlässlich der Unterzeichnung dieses Kulturabkommens im Oktober 2004 festgestellt hat. Denn um Grenzen zu überwinden ist es wichtig, sich besser kennen und verstehen zu lernen. Ängste und Vorurteile sind dann besonders groß, wenn man wenig über den anderen oder die anderen weiß. Daher sind wir sehr dafür, dass dieses Kulturabkommen unterzeichnet wird und dass es zu einem Austausch im Bereich der Kultur kommt.

Ich würde mir, meine Damen und Herren, wünschen, dass wir einen regen Austausch über Kultur und Kunst auch hier im Plenum hätten. Wir haben in den vergangenen Wochen sowohl den Kulturbericht 2003 als auch den Kunstbericht 2004 im Kultur­ausschuss behandelt. Bei beiden Berichten haben Sie, meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, es abgelehnt, eine Debatte über Kunst und Kultur im Plenum zu ermöglichen, obwohl es eine Vielzahl von Berichten und Themen gäbe, die in diesen Berichten enthalten sind, über die diskutiert werden sollte. Ich meine nicht das Kunsthistorische Museum oder Herrn Direktor Seipel. Das hatten wir heute schon. Ich meine auch nicht die Causa Wörtherseebühne.

Ich würde vielmehr ganz allgemein über kulturelle Themen sprechen wollen, auch darüber, warum zum Beispiel die Ausgaben für Kunst bereits seit dem Jahr 2000 stagnieren. Für das Jahr 2004 wurden 79 Millionen € veranschlagt, 91 Millionen € waren es noch im Jahr 1999. Der Vergleich dieser nüchternen Zahlen erübrigt jeden Kommentar.

 


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