Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 113. Sitzung / Seite 177

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einen jährlichen Verkehrsbericht nach dem Muster Tirols an den Nationalrat, der die gesetzten Maßnahmen und die damit bewirkten Veränderungen vollständig und schlüs­sig dokumentiert.

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Meine Damen und Herren! Dieser Aktionsplan wäre auch dazu angetan, insgesamt die Lärmbelastung zu vermindern, und zwar viel besser als dieses Bundes-Umgebungs­lärmschutzgesetz. Dieses Gesetz bringt uns in die Lage, zwar mehr über Lärm zu wissen, aber nicht etwas für weniger Lärm zu unternehmen und schließlich weniger Lärm auf der Straße beziehungsweise bei den Leuten zu haben. Deshalb lehnen wir diese Vorlage ab – und ich denke, wir sind damit nicht alleine. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.40


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist dazu niemand mehr zu Wort gemeldet.

Bevor ich die Debatte schließe, stelle ich noch fest, dass dieser Entschließungsantrag ordnungsgemäß eingebracht wurde, ausreichend unterstützt ist, grundsätzlich auch noch mit in Verhandlung steht, aber trotzdem niemand mehr zu Wort gemeldet ist.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Gerhard Reheis betreffend einen nicht zuletzt für den Lärmschutz dringend erforderlichen Anti-Transit-Aktionsplan, eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Umweltausschusses über die Regierungs­vorlage 857 d.B.: Bundesgesetz über die Erfassung von Umgebungslärm und über die Planung von Lärmminderungsmaßnahmen (Bundes-Umgebungslärmschutzgesetz – Bundes-LärmG) (976 d.B.)

Die mit Zustimmung von BM Gorbach vor wenigen Wochen in Brüssel zustande ge­kommene Einigung im EU-Rat zur neuen Wegekosten-Richtlinie wird absehbar weiter­hin LKW-Verkehr zu Dumpingpreisen zulassen. Die dringend nötige Einrechnung von Umwelt- und Unfallkosten in die LKW-Mauthöhe wurde genauso wenig durchgesetzt wie verkehrswirksame Erhöhungen der Mauten auf Transitstrecken. Die Lärm- und Schadstoffbelastung der Menschen an den Transitachsen nimmt durch das nach dem ÖVP-FPÖ-Ökopunktedesaster enorme und politisch völlig ungezügelte Wachstum des LKW-Verkehrs (teilweise +20% in nur einem Jahr) massiv zu. Insbesondere die Lärm­belastung steigt unmittelbar mit der Zahl der LKW an. Selbst wenn im Europäischen Parlament noch die eine oder andere von der konservativen Mehrheit bisher verhin­derte Verbesserung gelingen sollte, wird die LKW-Maut in Österreich sich nach der neuen Richtlinie weiterhin im bisherigen unzureichenden Rahmen bewegen. Das heißt zugleich, dass der LKW im Vergleich zur Schiene wegen der kräftigen jährlichen Anhe­bung der Schienenmaut weiterhin billiger wird und die Verlagerung auf die Schiene daher höchstens in Sonntagsreden stattfinden kann. Diese verfehlte und weithin überhaupt fehlende Anti-Transit-Politik trägt massiv dazu bei, dass die Gesundheit der Menschen vor Ort täglich durch Lärm, Abgase und  Unfälle gefährdet wird – eine schleichende Körperverletzung und Lebensverkürzung gerade auch von Kindern, die von der ÖVP-FPÖ/BZÖ-Bundesregierung praktisch tatenlos akzeptiert wird.

Während die zuständigen Regierungsmitglieder mit anderen wichtigen Dingen wie Postenschacher und unsinnigen Dienstreisen (BM Gorbach), der Eröffnung von Auto­häusern (StS Kukacka) oder der Verwicklung privater Firmen in das skandalöse Um-


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