Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 116. Sitzung / Seite 121

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Es war geradezu sonderbar, Frau Ministerin: Ich habe Sie im Ausschuss gefragt, ob Sie dafür sind, dass Herr Staatssekretär Morak diese 6 000 €, die aus öffentlichen Geldern, aus Steuergeld für sein Geburtstagsfest aufgewendet wurden, zurückzahlen soll. – Es war eine wirklich unverständliche und sonderbare Aussage, die Sie dazu gemacht haben. Sie haben nämlich gesagt, Sie wollen keinen Ratschlag erteilen, weil Ratschläge auch Schläge sein können.

Da wird ganz offenbar etwas vollkommen umgedreht: Schützenswert ist doch nicht Herr Morak mit seinem Staatssekretärgehalt, sondern die heimische Bevölkerung und der österreichische Steuerzahler!

Ich frage Sie daher noch einmal: Finden Sie es in Ordnung, dass Herr Staatssekretär Morak sein Geburtstagsfest auf Staatskosten abfeiert?

Welch Geistes Kind Herr Seipel ist – das möchte ich abschließend sagen –, ist auch im Ausschuss deutlich geworden. Ich habe dort gefragt: Wie hoch sind die Kosten von Herrn Dr. Bruckner, der auf Kosten der Steuerzahler Gutachten gegen den Rech­nungshof erstellt? – Wissen Sie, was Herr Seipel gesagt hat? – Das sei Privatsache.

Meine Damen und Herren! Daran sieht man genau, wie da privat und Staat, Mein und Dein ganz offensichtlich verwechselt wird!

Dass aus einem derartigen Rechnungshofbericht, der das alles hervorbringt und an die Öffentlichkeit bringt, keinerlei Konsequenzen gezogen werden, ist eine wirkliche Schande, Frau Ministerin!

Sie haben, Frau Ministerin, heute noch ein letztes Mal die Gelegenheit, hier die ent­sprechenden Worte zu finden und Konsequenzen zu ziehen. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Zinggl.)

15.29


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gahr. 4 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


15.29.57

Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Geschätzter Präsident des Rechnungshofes! Dieser Rechnungs­hofbericht ist kein vernichtender Bericht, es ist ein sehr kritischer Bericht, Kollege Kräuter!

Wir haben drei sehr intensive Diskussionen geführt, und es ist in diesen Diskus­sionen – bei der Dringlichen Anfrage, im Rechnungshofausschuss und auch in der heutigen Debatte – einiges richtig gestellt worden, von anderen Gesichtspunkten aus beleuchtet worden, und es wurde vieles klarer.

Für mich persönlich hat sich das Bild so dargestellt: Nur der, der arbeitet, macht Fehler. Wer nicht arbeitet, der kann keine Fehler machen. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)

Unter diesem Gesichtspunkt muss man, glaube ich, auch die Ausgliederung des Kunst­historischen Museums sehen, die Überführung in die Eigenständigkeit. Es ist heute ein dynamischer Museumsbetrieb.

Ja, es gab Kritik im kaufmännischen Bereich, aber es ist sehr viel Positives geschehen, das wird jedoch mit keiner Silbe erwähnt. (Abg. Mag. Lapp: Wo?) Direktor Seipel hat ja sehr vieles aufgeklärt, auch den Autokauf. Es ist ja ein Leasingvertrag. Es wurde auch die Frage in Bezug auf Staatssekretär Morak geklärt.

 


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