Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 15. Sitzung / Seite 155

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heitli­­cher Verteidigungsminister haben diesen Eingriff gegen den Widerspruch und gegen den Widerstand der zuständigen Gewerkschaftssektion durchgeführt, und sozialistische Mandatare haben dem dann schlussendlich zugestimmt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Nach dem Grundsatz: Herr, gib mir den Mut, zu akzeptieren, was man nicht verändern kann! Gib mir die Kraft, zu verändern, was verändert werden muss, und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!, bin ich zuversichtlich, dass wir auch hier eine gute Lösung finden werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Ruf bei der SPÖ: Amen!)

19.35


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Abge­ord­neter Dr. Einem zu Wort gemeldet. – Bitte.

19.35


Abgeordneter Dr. Caspar Einem (SPÖ): Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Staatssekretär! Herr Abgeordneter Schöls war so freundlich, mich eines Blickes zu würdigen und auch gleich zu apostro­phie­ren. Er hat in seinen Ausführungen festgestellt, ich hätte seinerzeit als Dienstgeber­vertreter und Staatssekretär ihn oder die Gewerkschaft öffentlicher Dienst, die dort verhandelt hat, verhöhnt. – Das ist falsch!

Herr Kollege Schöls, ich habe den Gewerkschaftern der öffentlich Bediensteten als Dienstge­ber­vertreter einiges zuzumuten gehabt, verhöhnt habe ich meine Verhandlungspartner nie! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Prammer: Bravo!)

19.36


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Ab­ge­ord­nete Königsberger-Ludwig. – Bitte.

19.36


Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Nationalrates! Auf Grund der vielen Argumente, die in dieser doch schon sehr fortgeschrittenen Debatte bereits gefallen sind, erübrigt es sich, noch einmal im Detail auf inhaltliche Positionen einzugehen. Ich möchte stattdessen den bisherigen Verlauf der Debatte ein wenig reflektieren. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Als neue Nationalratsabgeordnete – und das ist heute auch meine erste Rede – habe ich diese Debatte und auch die gestrige Budgetrede von Herrn Finanzminister Grasser mit großer Auf­merk­samkeit verfolgt. Ich war auch sehr gespannt, wie der parlamentarische Diskussions­pro­zess, der ja vom Bundeskanzler, vom Vizekanzler und gestern auch vom Finanzminister immer wieder angesprochen worden ist, heute denn wohl aussehen wird.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich muss sagen, ich bin zutiefst enttäuscht, denn mir ist klar geworden, dass die Rede vom parlamentarischen Diskussionsprozess bei Schwarz-Blau offen­sichtlich nur ein Bluff und eine Wortphrase mehr ist. Und Wortphrasen gibt es viele. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es findet hier kein Diskussionsprozess statt, denn zu einer Diskussion gehört meiner Meinung nach erstens Zuhörenkönnen und zweitens die Bereitschaft, sich inhaltlich zu bewegen, umso mehr, als es sehr wohl bessere Vorschläge gibt. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grü­nen.)

Bei den Rednerinnen und Rednern der Regierungsparteien ist aber keinerlei Bewegung, kei­nerlei Einsehen und keinerlei Abrücken von ihren Positionen bemerkbar. Stattdessen wurden auch heute, wie bereits gestern bei der Budgetrede von Finanzminister Grasser, PR-Phrasen bis zum Überdruss wiederholt und breit getreten.

Phrase eins: Es gebe keine Alternative zum Pensionskürzungsprogramm der Regierung und keine Dialogbereitschaft. – Als ob es nicht schon Alternativen gäbe. Sie müssten nur bereit sein,


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