Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 32

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uns allen klar. (Abg. Dr. Jarolim: Sie sollen nur nicht mittelalterlich sein!) Aber für die Kinder müssen wir Vorsorge treffen, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das ist das Allerwichtigste, und ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg – und wir werden diesen Weg auch weiter fortsetzen. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

11.02


Präsident Dr. Andreas Khol: Letzte Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Stoisits. Ihre Redezeit beträgt gleichermaßen 5 Minuten. – Bitte, Sie sind am Wort. (Abg. Dr. Jaro­lim: Eine groteske Rede war das!)

Herr Abgeordneter Jarolim, Ihre Zwischenrufe werden sehr störend! (Weitere Zwi­schenrufe bei der SPÖ.)

 


11.02.46

Abgeordnete Mag. Terezija Stoisits (Grüne): Jetzt bin ich am Wort! (Heiterkeit.)

Dobro jutro, poštovane dame i gospodo! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass es hier im Hohen Haus auch nur irgendjemanden gibt, dem Kinder nicht besonders wichtig wären. Daran zweifle ich überhaupt nicht. Kin­der sind vor allem jenen, die welche haben – so weit kenne ich alle Kolleginnen und Kollegen –, sicher besonders wichtig.

Der Unterschied zwischen der ÖVP-Position, vorgetragen von der Vorsitzenden des Justizausschusses Dr. Fekter, und beispielsweise der Position der Grünen, jetzt for­muliert durch mich, ist, dass uns alle Kinder gleich wichtig sind (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ – Rufe bei der ÖVP: Uns auch!) – ganz egal, ob sie reiche Eltern haben, ob sie arme Eltern haben, ob sie aus einer so genannten intakten Familie, weil nämlich die Eltern durch Ehe verbunden sind, stammen oder ob es sich um ein so genanntes uneheliches Kind handelt, das Kind einer Alleinerzieherin oder eines Alleinerziehers oder ob es Kinder sind, die gar keine Eltern mehr haben, weil die­se verstorben sind oder weil die Eltern schlicht und einfach sich nicht imstande sehen oder fühlen, sich um ihre Kinder zu kümmern. Uns sind alle Kinder gleich viel wert! (Rufe bei der ÖVP: Uns auch!)

Deshalb setzen wir uns, liebe Kolleginnen und Kollegen, auch dafür ein, dass es von staatlicher Seite keine Diskriminierung von Kindern aufgrund der Lebensform der El­tern gibt. Das ist das wichtige und wesentliche Ziel. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Und wenn ich mir – und jetzt habe ich das ganz persönlich auf mich bezogen, und das hat wahrscheinlich jeder Einzelne hier getan, der nicht der Frau Vorsitzenden des Jus­tizausschusses applaudiert hat –, wenn ich mir hier im Parlament anhören muss, ich „entsorge“ mein Kind, meinen neunjährigen Philipp, weil er in eine Ganztagsschule geht, dann schlägt das, Herr Präsident, dem Fass den Boden aus! (Lebhafter Beifall bei den Grünen und der SPÖ.) Das beleidigt nicht nur mich, das beleidigt zigtausende von Eltern, zigtausende, hunderttausende von Kindern, und die, die das hören, werden sich ein Bild machen!

Liebe Maria Theresia Fekter, das Einzige, was ich entsorge, ist der Müll, und den tren­ne ich vorher! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ sowie demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.) Das ist die einzige Entsorgung, die ich vornehme!

Meine Damen und Herren, die Sie da jetzt auch applaudieren: Überlegen Sie sich, wer hier angeblich die Sprache, Herr Präsident, und das Klima im Parlament vergiftet! Sie sind es (Beifall bei den Grünen und der SPÖ), wenn Sie das, wofür wir uns gemein­schaftlich einsetzen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, als „Entsorgung“ bezeichnen! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Warum schreien Sie denn so?) Sie gehören auch


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