Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 189

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Ich möchte noch ganz kurz einige Worte zum in einem Debattenbeitrag bereits erwähn­ten Abkommen mit Albanien über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, der Bildung und der Wissenschaft sagen. Mir scheint doch auch im Lichte dessen, was wir heute im Zusammenhang mit dem österreichischen Vorsitz bereits diskutiert haben, nämlich den Schwerpunkt Balkan, wesentlich zu sein, darauf hinzuweisen, dass die symbolische Bedeutung dieses Abkommens weit über den Anlass an sich hinausgeht. Das ist ein Abkommen, das wir mit vielen Staaten haben, es ist sozusagen nichts „Weltbewegendes“, aber ein sehr deutliches Symbol gegenüber einem Staat, der noch vor gar nicht so vielen Jahren in einer so totalen Isolierung gelebt hat, leben musste, wie das heute nur mehr mit Nordkorea zu vergleichen ist; allerdings wurden seitens Albaniens keine Raketen abgeschossen, also haben sie sich doch etwas besser be­nommen.

Albanien hat ungeheuer große Fortschritte gemacht. Die Menschen sind – das merkt man, wenn man mit ihnen spricht – voll europäischer Begeisterung. Es ist daher wich­tig, dass wir im Bereich der Zusammenarbeit mit den Universitäten, mit den jungen Leuten in der Berufsbildung, im Schulwesen ein Zeichen setzen. Die dafür vorgesehe­nen Budgetansätze sind weiß Gott nicht besonders hoch, sie sind auch eher symboli­scher Art, allerdings handelt es sich hiebei eher um Minimalansätze, die auch erhöht werden können. Aber für das Land, für die Einbeziehung und die Rückkehr Albaniens nach Europa ist dieses Abkommen ganz besonders wichtig. – Danke schön. (Allgemei­ner Beifall.)

19.44


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist nun Herr Abgeordneter Großruck zu Wort gemeldet. Wunschredezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


19.44.05

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Geschätz­ter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Herr Staatssekretär Winkler, ich darf ebenfalls auf das Abkommen mit Albanien zu sprechen kommen. Ich pflichte Ihnen voll bei, dass der symbolische und der ideelle Wert dieses Abkommens viel höher sind als der mate­rielle. Ich hatte die Gelegenheit und Ehre, bei der Unterzeichnung dieses Abkommens durch Frau Bundesministerin Gehrer und dem albanischen Kulturminister dabei zu sein, und weiß, wie wichtig es für das Selbstwertgefühl der Albaner ist, mit einem euro­päischen Land eine derartige Vereinbarung zu treffen.

Das ist aber nur der Gipfel des Eisberges, der Gipfel dessen, was von Österreich aus in Albanien geschieht.

Frau Bundesministerin Elisabeth Gehrer war Anfang der neunziger Jahre eine der Ers­ten, die – damals noch als Präsidentin des Vorarlberger Landtages – Hilfslieferungen organisiert und Schulen eingerichtet hat, die, mit Gummistiefeln, hineingepilgert ist in die Schluchten des Balkan und den Leuten dort Hoffnung gegeben hat. Elisabeth Geh­rer ist in Albanien fast so etwas wie eine Heilige – und sie hat vom Staatspräsidenten Albaniens kürzlich den höchsten Orden, den Albanien zu vergeben hat, nämlich den Mutter-Teresa-Orden, bekommen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Lachen Sie nur darüber, aber reden Sie einmal mit den Leuten vor Ort, wie diese unse­re Frau Ministerin schätzen und ihre Leistungen goutieren – im Gegensatz zu Ihnen, die Sie sie immer verteufeln, sie abqualifizieren! Bundesministerin Gehrer hat bewie­sen und beweist, dass sie ihr Herz auf dem rechten Fleck hat, und ihr Herz ist unteil­bar: So, wie sie eine gute Politik in Österreich macht, leistet sie auch humanitäre Hilfe in Albanien! – Das muss auch einmal gesagt sein.

 


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