Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 196

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Zweier ausgedrückt wird. – Das ist eine sensationelle Einstufung durch die Bevöl­ke­rung, die tagtäglich ihre Kinder in die Schule schickt (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen) und die im Gegensatz zu Ihnen weiß, wo es langgeht!

Sie wollen unser Schulsystem immer schlecht machen und betonen immer, was alles falsch ist. – Natürlich ist vieles verbesserungswürdig, aber das Schulsystem zu verna­dern und schlecht zu machen, das tun nur Sie, meine Damen und Herren von der Op­position! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dann ist noch auffallend, dass die Hauptschulen ganz besonders gut abschneiden. Sie erhalten die Note 2,1. Vor zehn Jahren hat jeder zweite noch eine viel schlechtere Note gegeben. Da sind wir auch bei den verschiedenen Bildungsangeboten: Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Wiener Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl darlegt, dass nach der Volksschule eine Trennung in Hauptschule und AHS-Unterstufe nicht vorge­sehen ist. (Abg. Brosz: Das versteht man unter Qualitätssicherung!) 

Da spielen zwei Faktoren mit. Zunächst einmal die Kostenfrage: Es ist klar, dass der Kostenträger für eine AHS-Unterstufe der Bund ist. Es gibt aber auch ideologische Gründe: Man möchte die Kinder – da geht es auch um Ganztagsschulen oder inte­grierte Gesamtschulen – den ganzen Tag weg vom Einfluss der Eltern haben. (Abg. Neugebauer: Wer sagt das?) Es hat auch einmal einen diesbezüglichen Antrag der Sozialisten in Brigittenau gegeben, dass man die Kinder weg vom Elternhaus haben möchte, denn da würden sie negativ beeinflusst. (Abg. Öllinger: Das tut weh!) – In den sechziger Jahren hat es einen diesbezüglichen Antrag der SPÖ-Frauen Brigittenau gegeben. (Abg. Öllinger: Lieber ein Gedicht!) – Lesen Sie es nach! (Abg. Öllinger: Bitte ein Gedicht!)

Das ist Ideologie, aber mit der fangen wir nichts an, das wollen wir nicht. Wir wollen die freie Wahl, wir wollen eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten, und wir wollen vor allem, dass die Schüler und Eltern selbst entscheiden können. – Dafür haben wir ein hervorragendes Angebot und ein hervorragendes Schulsystem. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Zum Schluss kommt mein Vierzeiler. Herr Kollege Brosz, den habe ich Ihnen gewidmet:

Ein grüner Gutmensch macht sich wichtig,

nur er wisse, was wahr und richtig,

nur er habe der Weisheit Gnade.

Kratzt man jedoch an der Fassade,

hat schnell er seine Farb’ verloren.

Grün ist er nur hinter den Ohren. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen. – Abg. Öllinger: Du wirst der Nachfolger vom Wolf Martin bei der „Kronen Zeitung“!)

19.05

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Niederwieser. – Bitte.

 


19.06

Abgeordneter DDr. Erwin Niederwieser (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminis­terin! Hohes Haus! Wir sprechen heute über eine Anfragebeantwortung der Frau Bundesministerin. Wir können dabei nicht alle bildungspolitischen Themen abhandeln, sondern es geht darum, in welcher Qualität die Frau Bundesministerin Anfragen von Abgeordneten beantwortet. (Abg. Rossmann: Sehr genau!)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite