Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 230

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Die Europäische Luftraumüberwachung wird geprägt von einer Schrebergarten-Men­talität; die Luftraumüberwachung wurde bisher als nationale Angelegenheit betrachtet. Europa leistet sich rund 60 nationale Luftkontrollzentren mit mehreren hundert Schnitt­stellen entlang der Luftrouten.

Im Bemühen, eine einheitliche Luftraumüberwachung herzustellen, wurde nach jahre­langen Vorbereitungen 1997 die Grundsatzvereinbarung getroffen, dass es im mittel­europäischen Luftraum über 28 500 Fuß eine gemeinsame Flugsicherung geben soll. (Präsident Dr. Khol übernimmt den Vorsitz.)

Damit wurden die Weichen für das Projekt CEATS gestellt. Mit dem Staatsvertrag für das weitreichende Luftfahrtübereinkommen CEATS wird unter anderem eine gemein­same Flugsicherungszentrale für Zentraleuropa in Fischamend etabliert. Damit wird der Standort Österreich um eine wichtige europäische Organisation weiter aufgewertet und Wien zu einer wichtigen Drehscheibe des internationalen Flugverkehrs.

Meine Damen und Herren! Zwischen den ersten Initiativen zur Implementierung von CEATS 92 und dem eigentlichen Tätigkeitsbeginn der CEATS-Zentrale in Österreich 2010 liegt mittlerweile ein Zeitraum von 17 Jahren. In diesen 17 Jahren hat sich der europäische Flugverkehr rasant weiterentwickelt. Die Luftfahrt ist von allen Verkehrs­arten – das wissen wir – in den letzten 20 Jahren am schnellsten gewachsen und wird sich zusätzlich pro Jahr um 4 Prozent steigern.

Wie die europäische Kommission auf ihrer Website feststellt, ist der Luftraum wie in den sechziger Jahren organisiert. Ein simpler Flug von Rom nach Brüssel quert neun ver­schiedene Kontrollzentren. Auch deswegen wurde im Vorjahr die Single European Sky-Initiative ins Leben gerufen. Darin geht es konkret darum, die überholte Architektur der europäischen Luftraumüberwachung auf den letzten Stand zu bringen, den Luft­raum optimal nach funktionalen Kriterien zu gestalten und die Flugsicherungssysteme zu verbessern.

Der CEATS-Luftraum könnte einer dieser „Functional Blocks of Airspace“ in einem einheitlichen europäischen Luftraum werden. Über die Frage, inwieweit CEATS auf Grund seiner langen Vorlaufzeit durch die EU-Initiative Single European Sky bereits adaptierungsbedürftig ist, wird derzeit diskutiert.

Ich darf zum Abschluss eigentlich nur eines als Hinweis geben: Bei aller Wertschät­zung sollten wir alle danach trachten, dass die Flugsicherungsstandards beibehalten beziehungsweise noch verbessert werden. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Mag. Regler.)

21.02

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächster Redner ist Abgeordneter Mag. Mainoni. Redezeit: 3 Minuten. Er muss sie aber nicht ausschöpfen. – Bitte.

 


21.02

Abgeordneter Mag. Eduard Mainoni (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Die Errichtung dieser Flugsicherungszentrale für Zentraleuropa, nämlich für die Staaten Bosnien-Herzegowina, Ungarn, Italien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Tschechische Republik, die von Fischamend aus die Kontrollen durchführt, ist tatsächliche eine Chance für Österreich. Bis jetzt gab es – mein Vorredner hat es bereits erwähnt – 55 Zentralen in ganz Europa. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich ungefähr alle zwölf Jahre die Fluggastzahl verdoppelt, dann kann man sich auch in etwa vorstellen, wie die Zukunft im europäischen Luftraum aussehen wird.

Deshalb: Für Österreich eine interessante Herausforderung. Für Niederösterreich, ins­besondere für Fischamend natürlich die einmalige Möglichkeit, hoch qualifizierte Ar-


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