Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 3. Sitzung / Seite 72

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Eines auch zu den begleitenden Maßnahmen, die Sie angesprochen haben: Ohne Zweifel haben wir in der letzten Legislaturperiode ein Abstockungsprogramm für die Intensivtierhaltung gefordert, damit eben diese Betriebe zurückgeführt werden auf ein bäuerliches Maß. In diesem Zusammenhang haben wir bisher nur ein Kopfschütteln Ihrerseits vermerken können.

Oder: die Frage der Käfighaltung. Das wird die Nagelprobe für Sie werden. Frau Kollegin Rauch-Kallat hat gesagt, das größte gemeinsame Vielfache wäre die Strategie, die Sie hier verfolgen werden. Ich bin sehr gespannt, ob Sie das durchhalten, denn das würde bedeuten, endlich ernsthaft darüber zu diskutieren, im Bereich der Legehennenhaltung aus der Käfighal­tung auszusteigen. Das ist keine tiergerechte Haltung, das ist keine konsumenten­orientierte landwirtschaftliche Erzeugung. Es wäre jetzt wirklich an der Zeit, das auslaufen zu lassen, Kollege Grillitsch, und ich möchte sagen, wir sind bereit, über die Termine und die Möglich­keiten, die es gibt, zu diskutieren.

Eines ist sicher: Die ausgestalteten Käfige sind nicht die Lösung, weil die Hühner dann, wenn sie mehr Platz haben, nämlich unter noch mehr Stress stehen und der so genannte Crowding-Effekt wegfällt. In den Käfigen, wo sie eng aneinander gereiht sitzen, können sie gar keine Aggressionen entwickeln, und daher gibt es dort weniger Kannibalismus als in ausgestalteten Käfigen. – Aber das ist eine Fachdebatte, die wir in der Enquete führen werden.

Was diese Enquete betrifft, meine Damen und Herren, so nehme ich Ihre Signale ernst. Sie haben gesagt, es werde noch darüber gesprochen werden und Sie seien in Bezug auf die Referenten, in Bezug auf den Ablauf et cetera gesprächsbereit. Ich halte es für dringend gebo­ten, dass auch Tierschutzexperten, die mit Nutztieren arbeiten, die mit Nutztieren rele­vante Forschung betreiben, dass solche Fachexperten geladen werden. Ich habe bisher aus den Vorschlägen für Einleitungsreferate Derartiges nicht ersehen können, aber ich bin sicher, wir werden in der Diskussion zu einer Lösung kommen.

Abschließend ganz kurz noch zu der Frage der Informationspolitik auf Ihrer Seite: Kollege Grillitsch, bitte sorgen Sie dafür, dass in Fragen des Tierschutzes in den Agrarmedien öster­reichweit endlich ein positiver Diskussionsstil Einkehr findet! Hören Sie auf mit dieser Vernade­rung von grünen Tierschützerinnen und Tierschützern! (Beifall bei den Grünen.) Ich kann Ihnen zahlreiche Beispiele nachweisen, die im letzten Nationalratswahlkampf gerade von Ihrer Seite in Ihren Medien herangezogen wurden. Stellen Sie das ab, es ist höchst an der Zeit, Kollege Grillitsch! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

13.39


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die De­batte ist geschlossen.

Ich weise den Antrag 12/A dem Verfassungsausschuss zu.

7. Punkt

Erste Lesung: Antrag der Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Hochschul-Taxengesetz 1972, das Universi­tätsstudiengesetz 1997 und das Universitätsgesetz 2002 geändert wird (16/A)


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nun kommen wir zum 7. Punkt der Tagesordnung.

Wir gehen in die Debatte ein.

Das Wort erhält zunächst der Antragsteller. Es ist dies Herr Abgeordneter Dr. Grünewald. Ihre Redezeit ist freiwillig auf 7 Minuten begrenzt. – Bitte.

13.39


Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Hohes Haus! Ich habe mir immer gedacht, dass Gespräche, Sondierungen oder Verhandlungen primär darauf beruhen sollten, Gedanken auszutauschen, Argumente aus-


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