Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 38. Sitzung / Seite 116

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20. Punkt

Bericht des Familienausschusses über den Entschließungsantrag 97/A (E) der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Kolleginnen und Kollegen betreffend Jugend-Demokratiepaket „Beteiligung fördern, Wahlalter senken“ (278 d.B.)

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Wir gelangen damit zu den Punkten 19 und 20 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Erste Debattenrednerin hiezu ist Frau Abgeordnete Heinisch-Hosek. Ich erteile ihr das Wort.

 


14.35

Abgeordnete Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekre­tärin! Hohes Haus! Endlich haben wir heute zwei Jugend-Anträge zur Diskussion hier im Hohen Haus. Das Jugend-Demokratiepaket der SPÖ hat eine lange Geschichte: Es wurde schon in der letzten Legislaturperiode eingebracht, dann wurde vertagt, vertagt, vertagt, und dann gab es Neuwahlen. Heuer im Frühling wurde es neu eingebracht, vertagt, dann im Familienausschuss behandelt.

Natürlich hat es eine Reaktion auf unser Jugend-Demokratiepaket gegeben: nämlich den Antrag „Fair Play“  für die österreichische Jugend von der Kollegin Fuhrmann und vom Kollegen Lichtenegger.

Ich denke, es ist wichtig, einen kurzen Blick auf die Qualität dieser beiden Anträge zu werfen.

Unser Antrag beinhaltet neun Punkte, die wirklich Mitbestimmung, Beteiligung aus­bauen würden, erweitern würden, verbessern würden. Demgegenüber steht der ÖVP/FPÖ-Antrag mit sechs Punkten, von denen, sage ich, vier bereits im Laufen sind, weshalb es überflüssig ist, diese noch einmal zu behandeln. Ein Punkt dieser sechs Punkte bringt keine wirkliche Verbesserung in Bezug auf Mitbestimmung, denn die Beteiligung der Jugendlichen wird gering bleiben. Und ein Punkt war so unpräzise formuliert, dass wir im Ausschuss sehr genau nachfragen mussten, bis auch wir ge­nügend informiert waren, um diesem Antrag im Ausschuss letztendlich doch die Zu­stimmung zu geben.

„Fair Play“ für die Jugend wäre gewesen, meine Damen und Herren von ÖVP und FPÖ, wenn Sie auch unseren Antrag im Ausschuss positiv behandelt hätten, da Sie doch gesagt haben, dass Sie bei acht von unseren neun Punkten keine Probleme gehabt hätten, zuzustimmen – aber bei einem Punkt hatten Sie ein Problem. Ich ver­sichere Ihnen, dass wir Sie mit einem neuen Antrag mit genau diesen acht Punkten nächstes Mal im Familienausschuss an Ihr Einverständnis erinnern werden.

Um diesen neunten Punkt geht es nun, nämlich den ersten Punkt unseres Jugend-Demokratiepaketes: Ausweitung der Mitbestimmung der Jugendlichen in Österreich, Wahlaltersenkung auf 16 Jahre für alle Ebenen, das heißt für Bund, Länder und Gemeinden. Aber das eine ist ohne das andere nicht möglich, nämlich was Land und Gemeinden betrifft. Der Bund könnte die Vorreiterrolle einnehmen, tut dies aber nicht – ich fürchte, dass auch heute diese Thematik von Ihnen nicht positiv diskutiert wird – wobei ich jedoch nicht verstehe, warum nicht, und schon neugierig bin auf Ihre Argumente.

Ich weiß nicht, ob Sie sich vor den rund 200 000 Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren in diesem Land so fürchten. Ich glaube, Sie machen in Wirklichkeit eine Anti-


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