Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 77

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hier ein „Memorandum of Understanding“. Keine Angst, der Text ist in deutscher Spra­che – sonst hätten wir Interpretationsschwierigkeiten –, und daher kann man ganz klar erkennen, was diese Bundesregierung vorhat.

Oder man könnte auch zu einer anderen Auffassung kommen, und zwar in Bezug dar­auf, dass dieses „Memorandum of Understanding“ von Grasser und Gorbach unter­schrieben ist: Die Englischkenntnisse haben nur für die Überschrift gereicht. – Das ist eine andere Interpretation. (Vizekanzler Gorbach: Danke! – Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Man soll sich allerdings im Detail durch­lesen, was dieses „Memorandum of Understanding“ enthält. (Abg. Wittauer: Macht einmal einen Gegenvorschlag ...!) Ich ersuche alle Lokalpolitiker und Regionalpolitiker, aufzupassen: Es geht hier um die Zukunft der Regionalbahnen. (Abg. Dr. Jarolim: „Memorandum of Misunderstanding“!)

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Kollege Maier, ich habe es nicht ganz genau gehört, aber ich möchte bitten, irgendwelche persönlichen Angriffe auf den Verkehrsminister hinsichtlich Sprachkenntnisse zu unterlassen. – Bitte setzen Sie fort. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

 


Abgeordneter Mag. Johann Maier (fortsetzend): Ich zitiere: Begleitende Rahmenbe­dingungen wie zum Beispiel die Möglichkeiten der Querfinanzierung entsprechend der EU-Wegekostenrichtlinie ..., Synergieeffekte aus der Zusammenlegung von Post- und Bahnbus und damit verbundene Rationalisierungen bei den Nebenbahnen. – Zitat­ende.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, wissen Sie, was das bedeutet? – Das heißt nichts anderes, als dass überall dort, wo es Busverbindungen gibt, die Regionalbahnen eingestellt werden. Wir befürchten, dass damit beispielsweise in Salzburg die Pinzgau­bahn eingestellt wird. Aber das gilt auch für alle anderen Bundesländer.

Insgesamt sehe ich das Problem, dass keine Geldmittel für die Infrastruktur zur Ver­fügung stehen, so auch für den sofortigen Um- und Ausbau des Hauptbahnhofes Salzburg. Ich bringe daher den Entschließungsantrag betreffend den sofortigen Um- beziehungsweise Ausbau des Hauptbahnhofes Salzburg ein. Dieser Entschließungs­antrag enthält die Aufforderung, finanzielle Mittel aus dem Titel Bahnhofsoffensive für den sofortigen Um- und Ausbau bereitzustellen; sich innerhalb der Bundesregierung dafür einzusetzen, dass die Mittel auch garantiert werden; innerhalb der Bundesregie­rung sicherzustellen, dass arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und konjunkturfördernde Bundesmittel zur Belebung der Bauindustrie für den Aus- und Umbau eingesetzt werden; und bei den zuständigen Stellen der EU entsprechende finanzielle Mittel dafür zu lukrieren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Mit dieser Reform zerschlagen Sie ein funk­tionierendes Unternehmen. Der Bahnkunde hat nichts davon, sondern er muss be­fürchten, dass die Bahn teurer wird und dass bestimmte Regionalbahnen eingestellt werden. Daher: Gute Nacht, Bahn! Sie allein haben das zu verantworten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

12.40

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Der Entschließungsantrag der Abgeordneten Mag. Maier, Scharer, Kolleginnen und Kollegen, der vom Redner in seinen Kernpunk­ten erläutert wurde, ist ordnungsgemäß eingebracht, vervielfältigt und steht zur Ver­handlung.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

 


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