Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 165

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deck –: Das war jämmerlich! – Abg. Dr. Gusenbauer: „Detlev der Jämmerliche“! – Abg. Dr. Cap: „Detlev der Jämmerliche“ war das! – Abg. Mag. Molterer: Immer, wenn der Cap das sagt, hat er ein schlechtes Gewissen!)

 


18.33

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vielen von uns geht es ja bei der Rechtfertigung von Regierungsabgeordneten da herinnen so, dass man zunächst insoweit emotional ergriffen ist, weil man nicht weiß, ob man lachen oder manchmal auch weinen soll – nämlich lachen auf Grund der argumentativen Darbietung der Beiträge und weinen, weil in Wahrheit in diesem Land von solchen Leuten wie Ihnen ein Kontrollnotstand herbeigeführt wird, der gleichzeitig gefährlich ist. (Abg. Dr. Fekter: „Kontrollnotstand“? – Seid ihr eine schlechte Op­position oder was?)

Deshalb erscheint es mir, auch wenn die Redebeiträge in der Debatte zum Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses immer die letzten in einer Sitzung sind, als guter Kompromiss für Oppositionsabgeordnete, das Ganze mit teilweisem Humor zu nehmen und trotzdem dann noch für das Richtige zu kämpfen.

Ich werde Ihnen jetzt sagen, warum mich das so ärgert, was Sie hier aufführen: Wenn Sie hier behaupten, Herr Kollege Trinkl, der Unterausschuss des Rechnungs­hof­ausschusses hätte sich irgendwie nicht korrekt verhalten, jedenfalls die darin vertre­tenen SPÖ-Abgeordneten, weil sie nämlich – ich erinnere mich ja daran, wie es war – zumindest phasenweise ausgezogen sind, dann sage ich Ihnen, dass das richtig und begründet war, und zwar durch den Umstand, dass sie damit genau auf diesen Kon­trollnotstand, den Sie absichtlich herbeiführen, hinweisen wollten. (Abg. Mag. Molterer: Sind Sie der Pflichtverteidiger?)

Wenn es damals nämlich nicht möglich war, dass eine Frau Ministerin Forstinger ge­laden wird, weil Ihre Mehrheit das verhindert hat, obwohl in diesen Ministerbüros hinten und vorne nichts mehr gepasst hat, gerade bei ihr, wo heute der Staatsanwalt wegen dieses Ministerbüros einen Dauerauftrag hat, dann ist das Kontrollverweigerung! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Wenn heute im Rechnungshofausschuss wieder mit Ihrer Mehrheit – gerade haben wir die Fraktionsführerbesprechung gehabt – die Ministerin Forstinger mit dem Argument nicht geladen werden soll, dass sie nicht mehr Ministerin ist, dann sieht man, wie ernst Sie diese Sache nehmen und wohin Sie das noch treiben wollen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Wir werden Ihnen das aber, auch wenn es der letzte Punkt ist, nicht durchgehen las­sen. Das kann man Ihnen einfach nicht durchgehen lassen, denn das hat nämlich mit Mehrheit und Minderheit nichts mehr zu tun, sondern das hat einfach mit einem Mindestbewusstsein über korrekte Abläufe hier im Haus zu tun. (Abg. Mag. Molterer telefoniert.) – Da sollten Sie nicht herumtelefonieren, Herr Klubobmann Molterer, sondern da sollten Sie aufpassen, in sich gehen und Ihren nächsten Predigtdienst einfach umschreiben, denn das ist wirklich unerträglich! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Wenn hier erkannt werden will, dass die Suppe zu dünn sei – so viel zum Humo­ristischen –: Sie von der ÖVP sind wirklich eine kulinarische Wunderveranstaltung, denn diese Suppe, die regelmäßig von Ihnen als zu dünn befunden wird, ist in Wahr­heit nur mehr mit Messer und Gabel zu verzehren! (Heiterkeit und Beifall bei den Grü­nen und der SPÖ.)

 


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