Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 160

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18.22

Staatssekretär im Bundesministerium für Finanzen Dr. Alfred Finz: Herr Abgeord­neter Schieder! Herr Abgeordneter Gaál! Ich werde die effektiven Zahlen, die absoluten Zahlen nachliefern.

Im Jahr 2005 beträgt das Defizit, gesamtstaatlich gerechnet, nach Maastricht gerech­net, 1,9 Prozent. Das entspricht einem Betrag von 4,708 Milliarden €.

Im Jahr 1996 hat das Defizit 3,7 Prozent betragen. Das entspricht einem Betrag von 6,813 Milliarden €. (Abg. Dr. Einem: Wir reden hier über das Bundesbudget!) – Wir können auch über das Bundesbudget reden, da stimmt es auch nicht. (Abg. Öllinger: Ja, bitte! Darum geht es jetzt!)

Wie auch immer: Die Beträge sind falsch. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Schieder: Machen Sie jetzt eine tatsächliche Berichtigung von der Regierungsbank?)

Ich kann Ihnen auch die Beträge für das Bundesbudget nennen. Bundesbudget im Jahr 2005: 2,29 Prozent, das entspricht einem Betrag von 5,553 Milliarden €; Bun­desbudget im Jahr 1996: minus 4 Prozent Defizit, das entspricht einem Betrag von 7,409 Milliarden. – Bitte schön. (Beifall bei der ÖVP.)

18.23

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Pirklhuber zu Wort gemeldet. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


18.23

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie – viele Zuhörer haben wir ja heute nicht mehr! Lassen Sie mich noch einmal kurz auf die Thematik des ländlichen Raums eingehen und bei der Gele­genheit auch gleich den Bäuerinnen und Bauern in Österreich für ihre Arbeit danken (allgemeiner Beifall); danken dafür, dass sie diese österreichische Kulturlandschaft erhalten, dass sie diese wichtigen sensiblen Zonen der Alpen weiter bewirtschaften – trotz einer unsozialen Agrarpolitik, meine Damen und Herren! (Abg. Murauer: Das ist eine sehr selektive Sicht!)

Das ist nämlich die Herausforderung, Kollege Murauer: trotz einer Agrarpolitik, die 800 Betriebe eindeutig massiv begünstigt. Diese 800 Betriebe erhalten in diesem Land gleich viel Förderung wie die 50 000 kleinsten Landwirtschaftsbetriebe. (Abg. Jakob Auer: Das wäre dasselbe, wenn ich jetzt sage, dass die Voest ...!) 800 Betriebe, Kol­lege Auer! Wo bleibt da die soziale Gerechtigkeit? Wo bleibt da Ihr soziales Gewissen? (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Ihre Steuerreform, meine Damen und Herren, dient sicher nicht dem ländlichen Raum, denn den Gemeinden und Ländern geht das Geld massiv ab. Das spüren wir draußen in den Dörfern jetzt schon, und das wissen auch gerade Sie, Kollege Auer. Sie sind ja, so nehme ich an, noch immer Bürgermeister (Abg. Jakob Auer: Das haben die Grünen nicht ändern können!), daher werden Sie von dieser Steuerreform genauso betroffen sein und in Ihrem Heimatort erklären müssen, wieso diese Reform gut sein soll für die Gemeinde, für den ländlichen Raum, für den Standort und für die Bäuerinnen und Bauern in diesem ländlichen Raum.

Ihre Agrarpolitik, meine Damen und Herren, hat eine einzige Perspektive gehabt, aber die verschweigen Sie in dieser Budgetdebatte, nämlich die Umsetzung der EU-Agrar­reform. – Kein Wort davon, Kollege Auer! Kein Wort davon in der Budgetrede des Finanzministers! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Der Vertrag ist in Brüssel beschlossen


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