Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 157

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Als Tirolerin, sehr geehrte Damen und Herren, bin ich besonders stolz, dass dieses Projekt heute hier nominiert und unterstützt werden soll. Sie wissen, Hermann Gmeiner kam zwar aus Vorarlberg, hat aber in Imst – und der Bürgermeister von Imst wird dazu heute noch etwas zu sagen haben – das erste Kinderdorf gegründet. Dazu braucht es immer ein offenes Ohr. In der Stadtgemeinde Imst hat Hermann Gmeiner ein solches gefunden, und so konnte dieses friedensumspannende Werk die Welt erobern. Daher auch von dieser Stelle aus im Nachhinein ein Dank auch an die Imster von damals, von 1949. (Beifall bei der SPÖ.)

Das SOS-Kinderdorf ist nahezu weltweit tätig, und dies nicht nur im Rahmen von Kin­derdörfern, sondern auch in anderen Einrichtungen, Kindergärten, pädagogisch wert­vollen Zentren, medizinischen Zentren; das wurde schon erläutert. Interessant ist mei­ner Auffassung nach, dass diese einfache Idee, die Hermann Gmeiner hatte, nämlich elternlosen und verlassenen Kindern familiäre Betreuung zu ermöglichen, einen Sie­geszug um die Welt antreten konnte.

Lassen Sie mich auch noch einmal den Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf, Dr. Wil­fried Vyslozil, zitieren, der sagt: SOS-Kinderdorf ist kein Exportgut einer westlichen Missionierung. Die Idee von SOS-Kinderdorf hat sich von Österreich ausgehend in alle Kulturkreise bewegt, aber als säkuläre Organisation. Das heißt, die heimische Kultur wird anerkannt und respektiert, die Kinder sollen in ihrer eigenen Kultur und Religion aufwachsen und ihre Wurzeln kennen und leben. – Das, glaube ich, ist ein guter Grundsatz.

Zum Abschluss möchte ich noch etwas sagen, weil es mich schon sehr verwundert hat und weil es auch bei uns in Tirol diskutiert wurde; Präsident Khol wird es auch mitver­folgt haben: Die Tiroler Parteien – beziehungsweise sind dann eigentlich nur noch die ÖVP und die SPÖ übrig geblieben – haben sich dazu verstanden, dass sie 5 Prozent der Parteienförderung dem SOS-Kinderdorf in den Flutopfergebieten zur Verfügung stellen. Die beste Friedensaktion braucht auch Mittel. Dass die FPÖ, die ja Antrag­steller ist auf diesem Antrag, hier nicht mitmachen konnte, das verwundert mich schon. Das ist eine merkwürdige Vorgangsweise. Vielleicht, Herr Klubobmann Scheibner, kön­nen Sie auf Ihre Tiroler Freunde noch einwirken – oder auch der Abgeordnete und Kollege Klaus Wittauer, der ja Tiroler ist. Vielleicht finden Sie da in Ihren Reihen doch noch ein offenes Ohr. Die Opfer in diesen Gebieten würden es Ihnen danken. – In diesem Sinne bedanke ich mich. (Beifall bei der SPÖ.)

18.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Großruck. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Herr Ab­geordneter.

 


18.09.25

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Geschätzte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Wenn man in der Homepage von SOS-Kinderdorf nachsieht, kann man lesen, als was sich diese Orga­nisation selbst versteht: SOS-Kinderdorf ist ein privates, weltweites, konfessionell und politisch unabhängiges Sozialwerk für Kinder und Jugendliche, das im Jahr 1949 von Hermann Gmeiner gegründet wurde. In 131 Ländern wird Not leidenden Kindern und Jugendlichen geholfen und ein Aufwachsen in einer familienähnlichen Gemeinschaft ermöglicht. Es umfasst 132 Länder, 1 700 Einrichtungen; neun Kinderdörfer davon befinden sich in Österreich.

Meine Damen und Herren! Ich war wirklich überrascht, als ich im Außenpolitischen Ausschuss gehört habe, dass die Grünen unter der Federführung von Frau Lunacek


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