Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 96. Sitzung / Seite 159

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devätern unter Bürgermeister Josef Koch gefunden und die Möglichkeit erhalten hat, ein Haus zu errichten, ein sehr großes erfolgreiches Friedensprojekt werden sollte. Dieses Projekt wird heute mit Fug und Recht von uns – und ich hoffe, dass wirklich alle dem zustimmen! – für den Friedensnobelpreis 2005 vorgeschlagen.

Gegen Ende des Jahres 1950 haben im ersten SOS-Kinderdorf der Welt in Imst, in meiner Heimatgemeinde, bereits 50 Kinder, Kriegswaisen, Aufnahme gefunden. Als Jahrgang 1955 bin ich mit einigen dieser Kinder in die Schule gegangen, ich kenne die Entwicklung dieses SOS-Kinderdorfes in Imst hautnah, und ich kenne die Kinder, die dort in Familien Aufnahme gefunden haben und gemäß den vier Prinzipien von Her­mann Gmeiner: Mutter, Geschwister, Haus und Dorf, Aufnahme gefunden haben. Dieses Dorf wurde und ist in der Stadt Imst integriert.

Ich hätte mir gewünscht, dass dieser Antrag betreffend die SOS-Kinderdörfer gemäß der Idee Hermann Gmeiners als überparteiliche und über allen Konfessionen stehende Einrichtung ein gemeinsamer Antrag aller vier Parteien hier im Hause geworden wäre. Leider ist dem nicht so, aber es steht allen frei, zuzustimmen!

Als Bürgermeister der Stadt Imst unterstütze ich gerne diesen Antrag und freue mich, dass das österreichische Parlament den SOS-Kinderdörfern hier und heute die Mög­lichkeit gibt, für den Friedensnobelpreis 2005 nominiert zu werden.

Die Idee Hermann Gmeiners, nicht nur ausgehend von Hermann Gmeiner selbst, aus dem Jahr 1949 findet im jetzigen Präsidenten Helmut Kutin einen würdigen Nachfolger, der seit Hermann Gmeiners Tod 1986 dessen Nachfolge angetreten hat und diese Ein­richtung hervorragend weiterführt.

Ich möchte hier auch noch bemerken, dass Helmut Kutin ein Kind des ersten SOS-Kin­derdorfes in Imst ist. Er ist dort aufgewachsen und weiß daher natürlich genau, wovon er spricht, wenn er sich für SOS-Kinderdorf einsetzt. Ich denke, Helmut Kutin hat das bestens gemacht und die SOS-Kinderdorf-Idee entsprechend weiterentwickelt. Neh­men wir diese Idee eines Friedensprojektes für Kinder und Familien als gute Idee auf und unterstützen wir diesen Antrag! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

18.17


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ledolter. 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


18.17.22

Abgeordneter Johann Ledolter (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Bundes­ministerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Diese wunderbare und großartige Idee Hermann Gmeiners, die SOS-Kinderdörfer zu schaffen und damit eine Idee auf die Reise um die Welt zu schicken, ist hier in gehöriger Form gewürdigt worden.

Ich meine aber, dass diesem großartigen Gedanken vielleicht in der Wahrnehmung durch die Menschen ein wenig Verengung auch dadurch zuteil wird, dass man das Ganze auf eine Einrichtung für Kinder reduziert. Man vergisst gelegentlich, dass es sich hiebei auch um ein Modell handelt, das mittlerweile zu einer globalen Idee ge­worden ist: Es handelt sich nämlich um eine Einrichtung, die nicht bloß Kindern einen familiären Rahmen und Schutz gibt, sondern die eigentlich gesamthafte Hilfestellung für Mütter, für Familien, für alle in Not Geratenen, die sich rund um Kinder betätigen, bietet.

Meine Damen und Herren! Diese Idee ist auch im Zusammenwirken zwischen SOS-Kinderdorf und den Vereinten Nationen weiterentwickelt und perfektioniert worden. Ich meine daher, dass es auch eine Angelegenheit der österreichischen Bevölkerung sein soll, wieder einmal einen Österreicher beziehungsweise eine österreichische Idee zum


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