Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 147

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gehend zu überarbeiten, dass neben dem vollen Einsatz für weitreichende Ziele auf EU-Ebene Klimaschutzmaßnahmen im Inland weiter ausgebaut werden und der Zu­kauf von CO2-Zertifikaten aus dem Ausland nicht, wie im Entwurf vorgesehen, weiter ausgeweitet wird. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die großen Chancen von Klimaschutzmaßnahmen für den Arbeitsmarkt und den Wirtschaftsstandort Österreich optimal genutzt werden.

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Meine Damen und Herren, im Sinne des Klimaschutzes, der Wirtschaft und des Schaf­fens von Arbeitsplätzen ersuche ich Sie, diesem Antrag in dieser Form zuzustimmen. (Beifall bei den Grünen.)

20.52


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Der Antrag der Abgeordneten Dr. Ru­perta Lichtenecker, Kolleginnen und Kollegen ist ordnungsgemäß eingebracht, ausrei­chend unterstützt und steht daher mit zur Behandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Drin Ruperta Lichtenecker, Drin Eva Glawischnig-Piesczek, Kollegin­nen und Kollegen betreffend einer wirksamen neuen österreichischen Klimastrategie, eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Industrie über den Antrag 114/A der Abgeordneten Karlheinz Kopf, Kurt Eder, Kollegin­nen und Kollegen betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Ökostromgesetz geändert wird (35 d.B.)

„Wer jetzt nicht handelt, geht als verantwortungslos in die Geschichtsbücher ein.“(Achim Steiner, Chef des UN-Umweltprogramms; Kurier, 17.2.2007)

Der Entwurf für eine neue österreichische Klimastrategie sieht vor, den Zukauf von CO2-Zertifikaten aus dem Ausland deutlich zu erhöhen und gleichzeitig die Treibhaus­gasemissionen in Österreich im Vergleich zur Klimastrategie aus dem Jahr 2002 deut­lich weniger zu reduzieren. Konkret soll nun zugelassen werden, dass in Österreich 5,4 Millionen Tonnen Treibhausgase mehr in die Luft geblasen werden, als dies noch in der Klimastrategie aus 2002 vorgesehen war. Der Betrag, der über die flexiblen Mechanismen Joint Implementation/Clean Development Mechanism (JI/CDM) aus dem Ausland zugekauft werden soll, wird im Entwurf für eine neue Klimastrategie des BMLFUW auf neun Millionen Tonnen erhöht. In der bisherigen Klimastrategie aus dem Jahr 2002 waren es noch 3,6 Millionen Tonnen gewesen.

Obwohl der Zukauf von CO2-Zertifikaten aus Auslandsprojekten zur Reduktion der glo­balen Treibhausgasemissionen beiträgt, hat diese Strategie doch entscheidende Nach­teile: Die bisherigen Erfahrungen belegen, dass österreichische Firmen bei Auslands­projekten kaum zum Zug kommen. Im Gegensatz zu Klimaschutzmaßnahmen im In­land werden durch das Zukaufen von CO2-Zertifikaten aus dem Ausland im Ausmaß von geplanten 280 Mio. Euro keine Arbeitsplätze im Inland und keine heimische Wert­schöpfung geschaffen.

Die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in Inland hat zudem den Vorteil, dass dadurch ein starker Heim-Markt für Klimaschutztechnologie „Made in Austria“ geschaf­fen werden kann, der die Voraussetzung für Exporterfolge österreichischer Unterneh-


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