Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 58

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Dr. Brinek zu Wort. Wunschredezeit: 5 Minuten. – Bitte.

 


12.28.51

Abgeordnete Dr. Gertrude Brinek (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Zum Kollegen Grünewald: Aussagen werden in der Regel nicht allein da­durch besser, dass sie wiederholt werden. Es ist schon vielfach aufgeklärt worden, wie das mit den 16 Interviewpartnern im Evaluierungsbericht ist. Das ist eine Illustration und ein Teil der methodischen Arbeit in diesem Bericht, obwohl jeder Evaluations­bericht auch noch verbessert werden kann. Es wird uns mit anderen Berichten auch so gehen. (Abg. Dr. Grünewald: Ich brauche keine illustrierten Berichte!)

Ich möchte gleich richtigstellen, was Sie hier an Zahlen genannt haben. – Wir können in der Wissenschafts- und Forschungspolitik, in der Universitätspolitik auf eine gute Arbeit der Vorjahre aufbauen. Sie haben Zahlen aus dem Zeitraum von 1994 bis 2004 genannt. Ich nenne Ihnen Zahlen aus der jüngeren Zeit, und zwar aus dem Zeitraum von 2001 bis 2006. In dieser Zeit konnte die Zahl der erstzugelassenen Studierenden um 42 Prozent gesteigert werden und jene der AbsolventInnen um 38 Prozent.

Meine Damen und Herren! Das ist eine gute Ausgangsbasis, die Kollege Broukal und ich zum Anlass genommen haben, einen Entschließungsantrag einzubringen – Sie können sich diesem dann anschließen –, in welchem auch davon die Rede ist, wie es mit der Universitäts- und Forschungspolitik weitergehen soll.

Wir können in der jetzigen Legislaturperiode auf ausverhandelten Budgets und Leis­tungsvereinbarungen aufbauen. Es gibt für die Universitäten auch zusätzliche Mittel, und zwar in der Höhe von 525 Millionen € für die nächsten drei Jahre, plus ein Gene­ralsanierungspaket im Ausmaß von 500 Millionen €.

Herr Kollege Grünewald, wenn Sie das auch noch als vernachlässigenswert darstellen, dann verstehe ich Ihre Rechennoten nicht.

 Herr Dr. Grünewald, Sie haben auch gesagt, Österreich liege so schlecht im Umgang mit der Zulassung von Studierenden. – Auch da irren Sie! Sie sind nicht auf der Höhe der Zeit. Bis auf Belgien und Österreich sind die Länder des europäischen Hochschul­raums im Wesentlichen dazu übergegangen, den Zugang zu den Universitäten zu re­gulieren, zu strukturieren, um damit auch Planungssicherheit zu haben. Und trotzdem haben sie eine hohe Zahl von Studierenden. Also an den Zugangsregulierungen kann es nicht liegen. – Herr Kollege, so viel Logik werden Sie mir doch zugestehen!

Herr Dr. Grünewald, klären Sie, bitte, auch hinsichtlich der Akademikerquote öffentlich auf! (Abg. Dr. Grünewald: Die habe ich gar nicht genannt!) – Das ist die Akademiker­vertretung in der Altersverteilung von 25 bis 65. Diese Verteilung kann sich nicht so schnell verändern. (Abg. Dr. Grünewald: Habe ich gar nicht genannt! Bitte zuhören!) Oder wollen Sie akademische Abschlüsse mit der Weihnachtsgrußkarte mitschicken? – So viel Ernsthaftigkeit will ich Ihnen doch zugestehen!

Ich sage es noch einmal: Wir haben diese Ausgangslage zum Anlass genommen, Überlegungen für die weitere Gestaltung des Universitäts- und Hochschulraumes an­zustellen, Ideen, wie wir diesen entwickeln und entfalten können – im Sinne der Steige­rung der Studierendenzahl, im Sinne der Verbesserung der Studienabbrechersituation, im Sinne des effizienteren Einsatzes der Mittel.

Daher bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Gertrude Brinek, Josef Broukal, Kolleginnen und Kollegen betref­fend Wettbewerbsfähigkeit und Sicherung des österreichischen Hochschulraumes

 


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