Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll194. Sitzung / Seite 29

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gegen treffen, dass wir parallel die Entwicklung haben, dass immer mehr Lehrlinge und junge Menschen ihre Ausbildung nicht schaffen? Jeder fünfte Lehrling, die Zahl steigt, kann seine Lehre nicht positiv abschließen und schafft die entsprechenden Prüfungen nicht. Welche Maßnahmen haben Sie gemeinsam mit der Bundesregierung vor, um diesem Trend effizient entgegenzuwirken? – Ich ersuche um eine freundliche Antwort, bitte.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hunds­torfer: Herr Petzner, ich weiß nicht, warum Sie immer auffallen wollen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Abg. Petzner: Ich möchte überhaupt nicht auffallen, aber ich halte es für inakzeptabel, wenn Sie pampig antworten! – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich agiere weder pampig noch unfreundlich, jeder hat von mir eine freundliche Antwort bekommen. Dass der Inhalt der Antwort Ihnen nicht gefällt, das ist klar und logisch, aber dafür kann ich nichts. Der Unterschied ist der: Ich mit meiner Meinung bin Mitglied der Regierung, und Sie sind Mitglied der Opposition. Das ist der entscheidende Un­terschied. (Beifall bei der SPÖ.)

Zurückkommend auf das, was Sie gefragt haben, darf ich Ihnen mitteilen: Man muss die Zahlen etwas zerlegen, denn all jene, die zur Lehrabschlussprüfung antreten, ha­ben ein positives Berufsschulzeugnis. Nur 1 Prozent aller Berufsschüler Österreichs schafft die Berufsschule nicht. 1 Prozent! Und zwischen dem Ende der Berufsschulzeit und der Lehrabschlussprüfung passiert dann irgendetwas.

Wenn Sie das noch einmal zerlegen und schauen, wo es passiert, sehen Sie, dass wir in einigen Branchen wirklich Handlungsbedarf haben, und zwar Handlungsbedarf, das sage ich jetzt auch sehr objektiv, auf allen Ebenen. Und wir sind dabei, diesen mit der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer aufzuarbeiten, denn in dieser Zeit muss irgendetwas passieren, was nicht ganz zusammenpasst. (Abg. Petzner: Ja was kon­kret?)

Man muss konkret die Branchen anschauen und mit denen dort reden, warum das so ist, warum bei den Malern und Anstreichern 40 Prozent durchfallen und bei den Mau­rern 1 Prozent. Da muss ja ein Unterschied da sein. (Abg. Petzner: Vom Reden allein wird es nicht !) – Sie wissen doch ganz genau, reden heißt handeln. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Petzner: Nein, das ist genau umgekehrt!)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Mag. Schatz, bitte.

 


Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Herr Minister, ich möchte auch daran an­schließen, weil die Durchfallquoten von in einzelnen Branchen bis zu 30, 40 Prozent wirklich sehr besorgniserregend sind. Die erste Kommentierung von unterschiedlichen Personen war, dass das alles am Schulsystem liegt. Ich finde, das ist ein zu unkriti­scher Zugang. Ich meine, man muss sich schon die Rolle der ausbildenden Betriebe beziehungsweise die Situation der dualen Ausbildung an sich in ihrem jetzigen Zustand genauer anschauen.

Ich möchte da schon gerne nachbohren und Sie fragen: Wo sehen Sie Handlungs­bedarf im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der dualen Ausbildung?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Bundesminister, bitte.

 


Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hunds­torfer: Sie wissen, dass wir uns permanent bemühen, die duale Ausbildung entspre­chend qualitativ hochwertig zu halten. Wir agieren einerseits über den Bundes-Berufs­ausbildungsbeirat, andererseits hat Kollege Mitterlehner über seine Ressortverantwort-


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