Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll206. Sitzung / Seite 117

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Selbst wenn wir die ausgebildeten PädagogInnen haben, wissen wir, dass all diese Rahmenbedingungen, die sie in ihrem Job vorfinden, dazu führen, dass sie nicht in den Job gehen oder ihn sehr schnell verlassen. Ein Großteil der 14-Jährigen, die diese Ausbildung gewählt haben, geht nicht in diesen Bereich. (Abg. Amon: Was für eine Statistik haben Sie denn da?) Und sobald sie in diesen Bereich gegangen sind, fallen wieder welche weg und machen ein Studium. Man entscheidet sich eben mit 14 nicht für einen Beruf, den man ein Leben lang ausübt. Sie finden auch Rahmenbedingungen vor, die es ihnen nicht möglich machen, ihrem Beruf, aber auch ihrer Berufung nachzu­gehen, nämlich pädagogisch tätig zu sein.

In diesem Sinne bringe ich folgenden Entschließungsantrag betreffend Lehramts­studium für ElementarpädagogInnen ein:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Stufenplan zur Einführung eines Lehr­amtsstudiums für ElementarpädagogInnen zu entwickeln, mit dem Ziel, Elementar­pädagogInnen im selben Umfang auf tertiärem Niveau an Pädagogischen Hoch­schulen, Universitäten und Fachhochschulen auszubilden wie andere PädagogInnen.“

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Indem Sie jetzt zustimmen oder ablehnen, können Sie zeigen, wie ernst Sie es mit Ihren Ankündigungen meinen. (Beifall bei den Grünen.)

14.02


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Daniela Musiol, Harald Walser, Freundinnen und Freunde betreffend Lehramtsstudium für ElementarpädagogInnen

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (2348 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Hochschulgesetz 2005, das Universitätsgesetz 2002 und das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz geändert werden (Bundesrahmengesetz zur Einführung einer neuen Ausbildung für Pädagoginnen und Pädagogen)

Begründung:

Krippe bzw. Kindergarten sind die ersten und wichtigsten Stationen auf dem lebens­begleitenden Bildungsweg. Qualität muss hier oberste Priorität haben. Daher wollen wir eine umfassende Reform: Es braucht eine ganz neue PädagogInnenbildung. Kinder­gartenpädagogInnen müssen in Hochschulen ausgebildet werden. Eine Gleichstellung aller pädagogischen Berufe würde zum einen eine notwendige Aufwertung des Berufs der Kindergartenpädagogin bedeuten und zum anderen für Durchlässigkeit zwischen den pädagogischen Berufen sorgen.

Daher gehört der Bereich der Bildung auch in die Hände des Bundes, damit alle Päda­gogInnen und alle Kinder in ganz Österreich die gleichen Qualitätsstandards vorfinden. Es besteht die Gefahr, dass Österreich dem internationalen Standard hinterherläuft.

 


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